Kraftsbuch
Kritik an schnellem Schwerlastverkehr

Bürgerversammlung für Kraftsbuch und Linden: Babyboom weckt Wunsch nach neuem Spielplatz Alte Geräte vor zwei Jahren abgebaut

08.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:05 Uhr

Den Schwerlastverkehr empfinden Bürger aus Kraftsbuch als enormes Problem. Zum Teil fahren Lastwagen zu schnell, andere müssen wegen der engen Straße auf den Bürgersteig ausweichen. - Foto: Schmidt

Kraftsbuch (ktk) Sowohl Kraftsbuch als auch Linden wachsen: Erfreulich sei in den beiden Dörfern die Bevölkerungsentwicklung, sagte Bürgermeister Manfred Preischl in der Bürgerversammlung. Kraftsbuch hat sich ihm zufolge von 113 auf inzwischen 124 Einwohner gesteigert, in Linden wurden nach 59 Bürgern im Jahr 2012 inzwischen 67 Bürger gezählt.

Dazu beigetragen haben die vielen Geburten: In Kraftsbuch wurden 2015 fünf Geburten registriert, 2016 immerhin drei. In Linden gab es heuer bislang zwei Geburten.

Das hat Folgen. In Linden wurde für gut 9000 Euro ein neuer Spielplatz geschaffen, der gut angenommen werde, so Preischl. In Kraftsbuch wurden über 1000 Euro in die Feuerwehr investiert sowie die Außenrenovierung der Andreaskirche mit über 7000 Euro unterstützt. Auch Kraftsbuch brauche wieder einen öffentlichen Spielplatz, forderte Monika Mederer: "In keinem Dorf gibt es so viele Kindern wie in Kraftsbuch, wir haben fast 20 Kinder, die noch nicht im Schulalter sind", sagte sie.

Der ehemalige Platz war vor ziemlich genau zwei Jahren aufgelöst worden - weil er nicht mehr angenommen wurde. Auch der Bürgermeister sah den Bedarf, verwies aber darauf, dass erst ein geeigneter Platz gefunden werden müsse. Erst wenn es den gebe, könne die Stadt aktiv werden.

Auch wegen der Kinder ist für die Bürger von Kraftsbuch die Verkehrsbelastung auf der Staatsstraße, die durch den Ort führt, ein Problem. Monika Mederer sprach sich vehement für eine Beruhigung der Situation aus. Man könne Kindern nicht einmal auf dem Gehweg laufen lassen, da aufgrund der Enge und zu hoher Geschwindigkeit vor allem Lkw ständig auf den Bürgersteig ausweichen müssten. Ludwig Templer pflichtete ihr bei und sah vor allem den Schwerlastverkehr als Problem. Wegen der kurvigen Strecke sei selbst das Tempo von 50 Kilometern pro Stunde viel zu schnell.

In der Diskussion wurden viele Vorschläge gemacht, um die Geschwindigkeit zu reduzieren - von Verkehrsinseln bis zu einem Kreisverkehr am Ortseingang. Preischl sicherte zu, die Bürger beim nächsten Ortstermin mit dem Staatlichen Bauamt mit einzubinden. Er verwies auch darauf, dass die Stadt aufgrund der Anregung aus der Bürgerversammlung zuvor ein eigenes Geschwindigkeitsmessgerät angeschafft habe, das demnächst auch wieder in Kraftsbuch zum Einsatz kommt.

Im Zuge der Diskussion um die Straße fragte Josef Schneider (Schwelk) nach den Möglichkeiten und der Finanzierung einer Gehsteigsanierung. Bürgermeister Preischl teilte mit, dass die Kosten für den Gehsteig zu 80 Prozent von den Bürgern zu tragen seien, die Randsteine würde das Straßenbauamt übernehmen.

Der Ortssprecher Konrad Kraus aus Linden brachte vor allem zwei Themen aufs Tableau. Er äußerte die Befürchtung, dass Linden trotz hervorragender Voraussetzungen nach den Diskussionen bei den Dorfwerkstätten mit seinen Wünschen für ein Gemeinschaftshaus wieder "in die Röhre schauen" würde: "Nach zwei Jahren hat sich nichts getan", kritisierte er. Hier verwies Bürgermeister Preischl auf das noch nicht abgeschlossene Dorferneuerungsverfahren in Kraftsbuch und Linden. Erst wenn das endgültig geregelt sei, könnten neue Verfahren in Angriff genommen werden. Kraus' zweites Thema waren die Bauarbeiten zur DSL-Versorgung in Linden. Hier sei der Teer miserabel eingebracht worden, sagte er. Viele Randsteine seien locker, es müsse dringend Abhilfe geschaffen werden.

Wolfgang Lummer griff das Thema "Leerstände im Dorf" auf. Hier müsse aufgrund der Gefährdung dringend etwas unternommen werden. Der Bürgermeister verwies darauf, dass die Gebäude sich in Privateigentum befänden, doch habe er schon wiederholt das Landratsamt kontaktiert.

Josef Schneider (Mojer) fragte nach der Finanzierung der Abwasserbeseitigung in Greding und deren Kapazitäten, wenn immer weitere Gebiete angeschlossen würden. Preischl erklärte, die Kapazitäten reichten noch aus. Neu angeschlossene Gemeindeteile würden - wie in der Satzung vorgesehen - zur Finanzierung herangezogen.

Zum Abschluss der Versammlung bedankte sich Kirchenpfleger Michael Pfaller für die Unterstützung der Gemeinde bei der Außensanierung der Kirche. Die Innensanierung starte im nächsten Frühjahr.