Bad Windsheim
Kochend durch Jahrhunderte

30.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:44 Uhr

Bad Windsheim (HK) Wer sich einen Überblick über Kochen und Kochtechniken vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert verschaffen möchte, ist am Sonntag, 3. November, von 11 bis 16 Uhr im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim genau richtig.

Fünf Küchentüren aus verschiedenen Jahrhunderten stehen offen.

Während heute möglichst kurz und stromsparend gekocht wird, war der Ofen in den fränkischen Wohnstallhäusern oft die einzige Wärmequelle. Er diente zum Heizen und Kochen. Beim traditionellen Ofen stand der Suppentopf oft schon morgens am Herd und köchelte den ganzen Tag. Die ganz frühen Herde waren gemauerte Blöcke, auf denen das Feuer offen loderte. Töpfe wurden direkt an der Flamme erwärmt und standen auf einem eisernen Dreifuß. So ist es im Bauernhaus aus Höfstetten in der Baugruppe Mittelalter zu sehen. Der Rauch in der Rauchkuchl zog über den offenen Dachstuhl durch die Ritzen hinaus und sorgte auch für ein ungezieferfreies Haus.

Seit dem 19. Jahrhundert setzte sich der "Sparherd" durch. Sein Kennzeichen war die eiserne Platte mit herausnehmbaren Ringplatten. Die Töpfe standen direkt über dem Feuer und man verbrauchte weniger Holz. Ein solcher Herd ist im Bauerhaus aus Herrnberchtheim in der Baugruppe Mainfranken-Frankenhöhe in Funktion zu sehen. In der Mühle aus Unterschlauersbach steht ein Herd in "Mischform", auf dem mit offenem Feuer und mittels Herdplatte gekocht werden konnte. Im Jagdschlösschen aus Eyerlohe ist ein Herd mit offenem Feuer im Souterrain des Hauses von 1778 zu erleben. Die moderne Einbauküche aus dem Stahlhaus aus Nerreth zeigt schließlich den Zustand der 1960er. Eine offene Sonntagsführung "Von der Küche im Rauchhaus zur Einbauküche" beginnt um 11 Uhr an der Museumskasse. Kinder sind zum Mitmachangebot "Von der Kuh zum Butterbrot" in die Stube des Hofes Oberzettlitz von 13 bis 16 Uhr eingeladen.