Jahrsdorf
Königin in der Kirche

Zum dritten Mal in der langen Geschichte des Jahrsdorfer Gotteshauses erklingt eine neue Orgel

18.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:42 Uhr

Ein anspruchsvolles Konzert spielt Regionalkantor Peter Hummel (oben) am Sonntagabend auf der neuen Jahrsdorfer Orgel. Nach der Weihe am Sonntagvormittag überreicht Pfarrer Franz-Josef Gerner Geschenke an Domorganist Martin Bernreuther (unten links) und Orgelbauer Johannes Rohlf (unten links) - Foto: Heydler

Jahrsdorf (HK) Mit einem besonders festlichen Gottesdienst am dritten Advent wurde am Sonntag die neue Orgel in der Jahrsdorfer Pfarrkirche geweiht. Ein außergewöhnlicher Festtag, der in der langen Geschichte der Jahrsdorfer Kirche zuvor erst zweimal, nämlich in den Jahren 1745 und 1912, gefeiert wurde.

Domdekan Willibald Harrer aus Eichstätt feierte diesen Gottesdienst in Konzelebration mit Stadtpfarrer Franz-Josef Gerner, Domkapitular i.R. Johannes Schmidt und dem Ruhestandsgeistlichen Michael Harrer. Stadtpfarrer Gerner dankte den Gläubigen der Pfarrei für ihre Opferbereitschaft und den Verantwortlichen in Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat für die Mitsorge zum Gelingen des großen Projekts.

Gleich zu Beginn des Gottesdienstes weihte Domdekan Harrer die neue Rohlf-Orgel, ehe Domorganist Martin Bernreuther die neue Orgel erklingen ließ mit dem Lied „ Lobet den Herren“. Bernreuther hatte die neue Orgel sofort gut im Griff und war sich auch bewusst, dass er in Jahrsdorf ein besonderes Prachtexemplar spielt.

In der Festpredigt brachte auch Ruhestandsgeistlicher Michael Harrer seine Freude zum Ausdruck über die Opferbereitschaft der Jahrsdorfer Gläubigen für die Anschaffung der Orgel. Sie hätten damit gezeigt, dass ihnen der Glaube noch einen besonderen Wert darstelle und so die innere Glaubenseinstellung bezeugt. Er wünschte, dass die Königin der Instrumente in Zukunft nicht nur an Festtagen erklingen möge, sondern auch zur festlichen Gestaltung der Werktagsgottes-dienste beitragen möge.

Die Orgel mit ihren kleinen und großen Pfeifen möge auch versinnbildlichen, dass Groß und Klein zusammen notwendig seien zur Erzeugung eines guten Klanges. So sei es auch in allen Lebenslagen und in allen lebendigen Gemeinschaften notwendig, dass Groß und Klein zusammenhalten. Bezüglich des Tagesevangeliums verwies Harrer darauf, wie wichtig es sei, in kleinen Dingen zuverlässig zu sein, dann gelinge dies auch in großen Dingen.

Die neue Orgel begleitete natürlich den gesamten Gottesdienst. Zum Abschluss ließ sie dann Domorganist Bernreuther mit dem Präludium in Es-Dur von Johann Sebastian Bach nochmals voll erklingen.

Im Anschluss an den Festgottesdienst stellte Johannes Rohlf, Chef der gleichnamigen Orgelbaufirma aus Neubulach im Schwarzwald, die Orgel vor. Es sei die erste aus seinem Haus in der Diözese Eichstätt, sagte Rohlf und stellte die einzelnen Register und ihre Besonderheit vor. Domorganist Martin Bernreuther untermauerte die Ausführungen mit den dazugehörenden Klängen. Dabei wurde deutlich, welch hohes Fachwissen zur Planung und zum Bau einer Orgel nötig ist.

Beim folgenden Stehempfang im Pfarrheim brachten Landrat Herbert Eckstein und Bürgermeister Markus Mahl ihre Bewunderung zum Ausdruck über die Leistungsbereitschaft der Jahrsdorfer in den vergangenen Jahren mit dem Bau des Pfarrheims, der großen Baumaßnahme zur Erhaltung der Pfarrkirche und jetzt der Orgelanschaffung. Stadtpfarrer Gerner dankte allen, die zum Gelingen all dieser Maßnahmen beigetragen haben, und bedankte sich bei den Gästen mit einem kleinen Geschenkkorb.