Hilpoltstein
Innvoativ für einen starken ländlichen Raum

Entwicklungskonzept für Allersberg, Greding, Heideck, Hilpoltstein und Thalmässing präsentiert

21.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:31 Uhr
Das Entwicklungskonzeptübergeben Planer Karlheinz Dommer (2.v.r.) und Wolfgang Zilker vom ALE an die Bürgermeister Georg Küttinger aus Thalmässing, Ralf Beyer aus Heideck, Oswald Brigl aus Greding, Markus Mahl aus Hilpoltstein und Daniel Horndasch aus Allersberg. (von links). −Foto: Messingschlager

Hilpoltstein (HK) Die Kommunen Allersberg, Greding, Heideck, Hilpoltstein und Thalmässing werden künftig enger zusammenarbeiten, gemeinsam Aufgaben angehen und Projekte realisieren. Manifestiert ist das im Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILE) Jura-Rothsee, das am Mittwoch im Allersberger Gilardihaus präsentiert wurde.

Es sei ja eine Premiere im doppelten Sinn, sagte der Hausherr, Allersbergs Bürgermeister Daniel Horndasch. Zum einen werde das Konzept vorgestellt und zum anderen sei es die erste Veranstaltung im neuen Saal des Flügelbaus des Gilardianwesens. Der bestand im Übrigen die Taufe nur bedingt, denn angesichts von Außentemperaturen um die 30 Grad machte sich das Fehlen einer Klimaanlage sehr schnell bemerkbar.

Hinter dem ILE stehen nicht nur die fünf Kommunen, sondern auch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE), das das Projekt sowohl begleitet hat, als es auch als Geldgeber für das eine oder andere Vorhaben steht. Zudem ist die ILE Jura-Rothsee auch Teil der Aktionsreihe "100 mal starker ländlicher Raum". So erinnerte Wolfgang Zilker vom ALE Mittelfranken daran, dass das Besondere an dem Konzept sei, dass es stark umsetzungsorientiert ist. Sprich, es sollten jetzt umgehende Startprojekte ausgesucht werden, damit es losgehen kann.

Unter den fünf Kommunen ist geregelt, dass jeweils einer der Bürgermeister den Vorsitz für ein Jahr hat. Aktuell ist das Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl, der zunächst noch einmal einen Blick zurück warf in das Jahr 2016 und das Auftaktseminar im November des Jahres als "Initialzündung" bezeichnete. Dem folgten zahlreiche Ortstermine der Planer, Werkstätten, Themenworkshops, Interviews und Treffen der Lenkungsrunden. "Wir haben das Thema wirklich mit Nachdruck angegangen", sagte Mahl. Zwar sei es so, dass sich die Vertreter der fünf Städte und Märkte schon immer getroffen hätten. "Doch nun wollen wir intensiver zusammenarbeiten." Wohl wissend, dass vieles gemeinsam leichter und schneller gehe.

Mahl berichtet auch, dass der Name der ILE auf einen Wettbewerb zurückgehe, der im Übrigen auf großes Resonaz gestoßen sei mit über 100 Einsendungen. Dabei gab es nicht nur eine Jury, sondern auch einen Preis für den Sieger. Den überreichte Mahl am Mittwoch an den langjährigen Kommunalpolitiker Franz-Xaver Kratzer aus Meckenhausen, "Jura-Rothsee" war sein Vorschlag.

Präsentiert und nun auch vorgestellt hat das Konzept Karlheinz Dommer vom Büro "Landimpuls". Dabei hat er es nicht einfach im Hinterzimmer entwickelt, sondern es ist letztlich das Ergebnis der Sitzungen und Workshops etc. sowie einer umfassenden Bestandsaufnahme der Region. Dabei wurde praktisch alles erfasst: von Einwohnerzahl, Grund, Boden, Arbeitsplätzen und sozialen Einrichtungen über Infrastruktur, Landwirtschaft und Wirtschaft bis hin zu Altersstruktur, Daseinsvorsorge, Kultur, Freizeiteinrichtungen und Naherholung . Es wurde ein genaues Bild von dem gezeichnet, was da ist, was fehlt und was nötig ist.

Daraus wurden sechs Handlungsfelder entwickelt, die relativ konkrete Ziele und bereits Projekte formulieren. Wobei Dommer erklärte, dass die Projekte allerdings nicht fix seien, im Gegensatz zu den Zielen. Auch müssten bei den Projekten nicht immer alle mitmachen, es gebe welche mit allen, welche wo nur zwei oder drei mitmachten und auch welche mit Partnern. Zu den Projekten sagte er, "dass es lieber weniger sein sollen, auf die man sich auch konzentrieren kann, als zu viele, die lähmen". Ganz wichtig sei, dass sich die Verantwortlichen in den Kommunen öfter träfen: Geschäftsleitende Beamte, Kämmerer, Bauhöfe, Touristiker etc.

Er appellierte auch an die Kommunen, bei der Umsetzung "innovativ zu sein und in die Zukunft zu schauen". Dabei sollte man keine Angst, etwas zu verlieren, denn das sei meist keie realistische Angst. "Man sollte sich auch mal etwas trauen." Auch sollten die Projekte offensiv angegangen und den Mensch erklärt werden.

Den Bürgermeistern war durchaus anzumerken, dass sie dem ILE großen Wert beimessen. "Da steckt viel Fleisch drin", sagte Markus Mahl. Auch bescheinigt er dem Konzept den Charakter",das man es umsetzen kann". Zuversicht äußerte auch Thalmässing Bürgermeister Georg Küttinger, der Mahl als Vorsitzender folgen wird. "Es wäre schön, wenn man in 20 Jahren sagen würden, die haben damals echt was Gutes gemacht."
 

Rainer Messingschlager