Hilpoltstein
Musikalische Weltreise

P-Seminar des Gymnasiums zieht mit Heidi-Variationen um den Globus Gemischter Chor mit 130 Mitgliedern

03.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

Volle Bühne, volle Aula: Der 130-köpfige gemischte Chor des Gymnasium Hilpoltstein eröffnet unter der Leitung von Reinhard Weber das grandiose Schulkonzert. - Foto: Tschapka

Hilpoltstein (HK) Das Schulkonzert des Gymnasium Hilpoltstein hat diesmal starke Konkurrenz gehabt. Neben der Fußball-EM fand gar nicht weit entfernt auch noch das Kellerfest am Kreuzwirtskeller statt. Aber trotz allem - auch heuer wieder waren alle Plätze in der Aula besetzt.

Und auch auf der Balustrade im ersten Stock schauten jede Menge Musikliebhaber neugierig hinunter auf die Bühne, auf der es neben Chor- und Orchesterwerken auch Big-Band-Nummern und Rockballaden, sowie die "musikalische Weltreise" eines P-Seminars zu hören und zu sehen gab.

Am vollsten auf der Bühne wurde es gleich zu Beginn, als sich dort unter der Leitung von Musiklehrer Reinhard Weber der über 130 Mitglieder zählende gemischte Chor aufstellte, der nicht nur aus Schülern, sondern auch aus Lehrern und Ehemaligen besteht. Zu hören gab es Stimmgewaltiges von Johann Sebastian Bach, Stimmakrobatisches aus der Feder des vielseitigen Komponisten und Musikers Uli Führe mit dem Titel "Tsuku a tsuku" sowie zum vorläufigen Abschluss einen Gospel: "Let us break bread together".

Danach stand ein kleines Streichkonzert auf dem Programm. Das Schulorchester unter der Leitung von Susanne Friedrich entführte sein Publikum mit dem "Hedwig's Theme" von John Williams in die Welt des wohl berühmtesten Zauberlehrlings Harry Potter sowie mit dem "James Bond"-Thema in die des berühmtesten Geheimagenten der Welt. Davor schon gab es "The bare necessities" von Terry Gilkyson zu hören, besser bekannt unter dem deutschen Namen "Probier's mal mit Gemütlichkeit" aus dem "Dschungelbuch".

Nun war die Big Band unter der Leitung von Georg Strauß an der Reihe. Diese hatte den "Soul Bossa Nova" von Quincy Jones einstudiert, ebenso wie "Take the ,A' Train", ein Stück, das der Komponist Billy Strayhorn für seinen "Arbeitgeber" Duke Ellington geschrieben hatte, sowie den "Blues Brothers"-Klassiker "Minnie the moocher". Die Rolle des Cap Calloway, der im berühmten Musikfilm die Massen zum Mitsingen brachte, übernahm Henrik Thiel, der es ebenso wie der legendäre Jazzsänger von damals schaffte, das Publikum zum Singen zu animieren. Jede Menge Applaus war der verdiente Lohn für diese gelungene Einlage, und über den freuten sich anschließend auch die beiden Solisten Paulina Urban (an der Querflöte) und Lukas Lauer (am Saxofon), die zur Big-Band-Zugabe "Watermelon man" gekonnt improvisierten.

Nach der Pause präsentierte das P-Seminar der Q11 bei seiner "musikalischen Weltreise" selbst geschriebene Variationen über das Titellied der Zeichentrickfilmserie "Heidi". Insgesamt erstreckte sich ihre Reise im Rahmen ihrer Arbeit auf zehn Länder, beim Schulkonzert wurden jedoch nur fünf bereist. Zuerst ging es nach Russland, und statt "Heidi, Heidi, deine Welt sind die Berge, Heidi, Heidi, denn dort oben bist du zu Haus" hieß es da "Olga, Olga, deine Welt ist die Tundra, Olga, Olga, denn die Kälte ist dein Zuhaus'" - musikalisch begleitet im typischen Kosaken-Stil. Die Reise ging weiter von Kuba (mit einer Heidi-Salsa-Variation) über Spanien bis in die Türkei, und dabei wurde zu orientalischen Klängen "Yildirim und Erdogan schauen sich niemals Heidi an" gesungen. Bis zum Redaktionsschluss lag übrigens noch keine Anzeige des türkischen Staatspräsidenten vor. Am Ende des überaus unterhaltsamen Beitrags gab es schließlich auch noch eine Heidi-Variante aus dem Alpenvorland zu hören, und zwar so, wie man sie sich vorstellt: eine Herzschmerz-Ballade zum Dahinschmelzen.

Nach kurzer Umbaupause brachte die Schulband unter der Leitung von Hans Seidl bekannte und weniger bekannte Balladen aus der Welt des Rock und Pop zu Gehör. Unter anderem gab es "Black horse and a cherry tree" von KT Tunstall zu hören, "Higher and higher" von Jackie Wilson, sowie die Südstaaten-Hymne "Sweet home Alabama" von Lynyrd Skynyrd.

Das Ende des überaus abwechslungsreichen Konzerts bestritt noch einmal der gemischte Chor von Reinhard Weber, unter anderem mit dem Stück "Leaving on a jetplane" von John Denver und einem erneuten Ausflug in die Alpen, diesmal ganz ohne "Heidi": Es erklang der "Andachtsjodler" aus Südtirol. Nicht durch die Berge, sondern durch die Schulaula, zum großen Finale des diesjährigen Schulkonzerts des Gymnasiums Hilpoltstein.