Hilpoltstein
Leo Benz ist tot

13.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:39 Uhr

Hilpoltstein (mes) Hilpoltsteins Altbürgermeister und Ehrenbürger Leo Benz ist tot. Der 89-Jährige ist am Samstag gestorben. "Das ist einer vom alten Schlag gewesen, immer topvorbereitet, jede Vorlage hat er durchgearbeitet", sagt Landrat Herbert Eckstein über den verdienten Kommunalpolitiker. Als er damals als in den Kreistag kam, sei Leo Benz einer derer gewesen, die die Jungen geführt haben, erinnert sich Eckstein. Gefallen habe ihm auch, dass Benz, als er nicht mehr aktiv in der Politik war, trotzdem noch präsent blieb. "Aber er hat sich dabei nie in den Vordergrund gedrängt." Benz sei eine gestandene Persönlichkeit aus der Generation der Aufbauer und Gebietsreformer gewesen.

Geboren wurde Johann Leodegar Benz am 4. Oktober 1927 in Lohen als Sohn eines Landwirts. Aufgewachsen ist er mit acht Geschwistern auf dem Hof seiner Eltern in Untermässing. Nach der Schule absolvierte er eine Lehre als Großhandelskaufmann in Thalmässing. Im vorletzten Kriegsjahr wurde er als 17-Jähriger eingezogen und gelangte später in amerikanische Kriegsgefangenenschaft. 1947 begann er seine Laufbahn beim Landratsamt Hilpoltstein, wo er eine Ausbildung zum Verwaltungsfachwirt machte, mehrere Abteilungen durchlief und Kreiskämmerer wurde. 1972 wurde Leo Benz zum Bürgermeister der Stadt Hilpoltstein gewählt, ein Amt, das er fast 20 Jahre innehatte, ehe er sich Ende 1991 aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzen ließ.

In seine Zeit fiel der Umbruch, als aus der ehemaligen Kreisstadt eine Großgemeinde wurde. Aus 16 eigenständigen Kommunen musste eine Einheit geformt werden. "Wer sieht, wie lange das gedauert hat, der weiß, dass das nicht einfach war", sagt Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl. Viele Aufgaben, Gespräche, Verhandlungen und Bürgerversammlungen - und die seien nicht immer freundlich gewesen. "Er hat das Hilpoltstein, so wie es heute ist, geformt." Wasser, Abwasser, Straßen, vieles sei schon da gewesen, "aber es war keine Einheit". Und obwohl er finanziell nicht aus dem Vollem schöpfen konnte, seien in seiner Zeit die Stadthalle, die Schulen und das Bad gebaut sowie die Infrastruktur aufgebaut worden.

Benz war auch Mitglied im Kreistag, wo er bis 1990 die CSU-Fraktion führte. Auch war er 15 Jahre lang Vorsitzender des TV Hilpoltstein und Vorstandsmitglied der Flurbereinigung. Für sein Schaffen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, wie die Bayerische Staatsmedaille, das Bundesverdienstkreuz, die Ehrenbürgerwürde Hilpoltsteins, die Kommunale Verdienstmedaille und als einer der Ersten die Landkreisverdienstmedaille (Foto: mes).

Erst vor wenigen Tagen ist seine Gattin Rosa gestorben, am Freitag, 17. Februar, wird nun auch Altbürgermeister Leo Benz seine letzte Ruhe am Hilpoltsteiner Friedhof finden.