Hilpoltstein
Jetzt Nistkästen aufhängen

Vögel suchen derzeit nach Brutquartieren Jeder kann bei der Wohnungssuche helfen

28.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:02 Uhr

Nachwuchs bei Familie Star: So könnte es in wenigen Wochen im Garten von Vogelfreunden aussehen. ‹ŒArch - foto: Karin Glosser

Hilpoltstein (DK) Die Tage werden länger und jetzt ist es morgens nicht mehr zu überhören: Die Vögel balzen. Bald beginnt die Brutsaison, und vielerorts sind bereits neugierige Meisen beim Inspizieren von Höhlen und Rotkehlchen beim Überprüfen von Hecken zu beobachten.

Doch auf der Suche nach einer passenden Bleibe haben viele Vögel mit einem zunehmenden Verlust an natürlichen Brutplätzen zu kämpfen. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) ruft deshalb dazu auf, jetzt in Gärten und auf Balkonen Nistkästen aufzuhängen. Ein Erfolg, dass die Vögel diese auch beziehen, ist nahezu garantiert. "In 90 Prozent der Fälle werden die Nisthilfen von den Vögeln auch angenommen", erklärt der LBV-Biologe Alf Pille. "Wer seinen Garten mit Nisthilfen bestücken möchte, sollte sich aber beeilen, denn einige Vogelarten haben sich schon zu Paaren zusammengefunden und verschaffen sich nun einen Überblick über den aktuellen Wohnungsmarkt", so Pille weiter. Zu viele Kästen könne man gar nicht aufhängen, der LBV empfiehlt jedoch, einen Mindestabstand von etwa sieben Metern zwischen den Nisthilfen für die gleiche Vogelart einzuhalten. So reiben sich die Vögel nicht in Konkurrenzkämpfen auf. "Wird ein Kasten gar nicht angenommen, sollte man ihn einfach in eine andere Gartenecke umhängen", rät Pille. Aufgehängt werden können Nistkästen überall. Zu beachten sind dabei lediglich eine Mindesthöhe von 1,80 Meter, eine stabile Aufhängung und ein Schutz vor Nesträubern wie Katzen und Mardern.

Grundsätzlich ist jeder Nistkasten von Nutzen, denn in kalten Nächten schlafen Vögel gerne darin und suchen Schutz. Dabei ist die Bandbreite der Nisthilfen weitaus größer, als meist bekannt. Neben den bekannten Halbhöhlen- und Höhlenbrüterkästen für Gartenvögel wie Meisen und Stare gibt es auch spezielle Hilfen für Kleiber, Rotschwanz oder Zaunkönig.

"Wer einen Nistkasten selbst bauen möchte, sollte sich etwas beeilen", erklärt Alf Pille. "Mit etwas handwerklichem Geschick und ohne großen finanziellen Aufwand ist die neue Vogelwohnung aber im Nu zusammengezimmert." Gerade für Kinder und Jugendliche wird die heimische Vogelwelt so direkt erlebbar, da sich nach dem Aufhängen des Nistkastens in der Regel schnell ein Erfolgserlebnis einstellt. "Und einen Vogel beim Nestbau und bei der Fütterung seiner Jungen beobachten zu können, ist ein wahres Naturschauspiel", sagt der LBV-Fachmann.

Eine Ausrichtung des Einflugloches zwischen Süden und Osten sei wünschenswert, sei jedoch ein "besonderer Service, den die Natur eigentlich nicht bietet", so der Biologe. Nistkästen seien Imitationen von Spechthöhlen und ausgefaulten Baumhöhlen. Diese natürlichen Bruthöhlen lägen tendenziell eher Richtung Wetterseite, sprich Nordwesten, da hier das Holz schon weicher sei.

Eine kostenlose Broschüre, Bauanleitungen und weitere Informationen findet man unter www.lbv.de/Nistkasten.