Hilpoltstein
Wenn das Teeservice den Besitzer wechselt

Beim Trödelmarkt am Burgfestsamstag drängten sich zahlreiche Besucher um die Verkaufsstände, um ein Schnäppchen zu ergattern

06.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:41 Uhr
Auch beim 90sten Geburtstag des Hilpoltsteiner Burgfests war vor allem auch der Trödelmarkt in der Innenstadt am Samstag ein Publikumsmagnet für Groß und Klein. Foto: Tobias Tschapka Sautrogrennen −Foto: Tschapka, Tobias, Roth (Burgfest HIP)

Hilpoltstein (tis) Es gibt wohl keinen Tag im Jahr, an dem sich in Hilpoltsteins Innenstadt so viele Menschen tummeln wie am Trödelmarkt am Burgfestsamstag.

Schon ab dem frühen Morgen hatten die Händler in den Straßen rund um den Marktplatz ihre Stände aufgebaut und ihr kunterbuntes Sortiment ausgebreitet. Und sie mussten gar nicht lange auf potenzielle Käufer warten, obwohl die offizielle Eröffnung mit Bürgermeister Markus Mahl, Pfalzgräfin Dorothea Maria (alias Gudrun Reichard) und jeder Menge weißer Brieftauben erst um halb zehn auf dem Marktplatz stattfand.

 

Schnell war auf den Straßen kaum noch ein Durchkommen, so viele waren gekommen. Zum Bummeln, zum Schauen und zum Kaufen. Da wechselte das alte Teeservice von der Erbtante ebenso seinen Besitzer wie das Spielzeug-Parkhaus, der Staubsaugroboter oder die fast schon antiken Bücher. Es gab an jeder Ecke Schnäppchenpreise, die den Geldbeutel nicht überstrapazierten.

Dick bepackt mit Einkäufen wurde es immer schwerer, sich einen Weg durch die Massen zu bahnen. Wer dann auch noch Kinder hütete, musste schon gut aufpassen, dass diese nicht einfach im Gewühl auf Nimmerwiedersehen verschwanden. Wie kann man es ihnen aber auch verdenken, denn es gab schließlich so viel zu sehen. Als ein echter Kindermagnet erwies sich zum Beispiel eine Seifenblasenstation, an der man riesige Blasen erzeugen konnte, die in der Sonne glitzerten – fast so schön wie die Luftballons aus Glitzerfolie in Form von Batman, einem Einhorn oder Minion, die als geballtes Kollektiv aus der Menge herausragten. Dieses war schon von Weitem zu sehen und zog die Kinder magisch an. Wenngleich der Preis von zehn Euro pro Stück viele potenzielle Käufer gleich wieder vergraulte.

Die meisten gebrauchten Artikel waren billiger zu haben. Kein Wunder, die Leute wollten Platz auf ihren Dachboden oder Kellern schaffen, und in der Tat leerte sich im Lauf des Tages so mancher Tisch, so dass viele Händler abends wohl zufrieden nach Hause gehen – oder das eingenommene Geld gleich wieder auf dem Burgfest „verbraten“ konnten.

Aber nicht nur Händler, auch die Käufer waren zufrieden. Manche Dinge waren Spontankäufe, deren Verwendung sich gleich ergab. Ein Trödelmarktbesucher zum Beispiel ergatterte einen aufblasbaren Delfin und nutzte sein neues Gummitier mitten auf der Straße als Liege für ein spontanes Sonnenbad. Die dazu passende Sonnenbrille in Form einer Kuhmaske hatte er sich auch gleich noch besorgt.