Hilpoltstein
"Heimat bewegt" soll noch mehr Nutzer anlocken

Zweckverband der Volkshochschulen diskutiert über neue Veranstaltungsreihen und Investitionen

12.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:03 Uhr
Der Mitglieder des VHS-Zweckverbandes diskutieren in Hilpoltstein über neue Themenangebote.? −Foto: Klier

Hilpoltstein (mkl) Um die Werbung mit Großplakaten, neue Themenreihen, einen Rückblick auf das abgelaufene Jahr und die Planungen für 2019 ging es bei der jüngsten Versammlung des Zweckverbandes der Volkshochschulen der Gemeinden im Landkreis Roth.

Neben dem Vorsitzenden, Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl, waren alle weiteren Amtskollegen aus den insgesamt 16 Landkreisgemeinden ins Hilpoltsteiner Rathaus gekommen.

Gleich zu Anfang informierte die Fachbereichsleiterin Cordula Doßler über die aktuelle Öffentlichkeitsarbeit und neue Themenreihen der VHS. Eine zentrale Kampagne stelle demnach das Anbringen von Großflächenplakaten dar. Der Bayerische Volkshochschulverband übernimmt dabei die Druckkosten und 50 Prozent der Mietkosten. Begriffe wie "Kopf hoch" und "Neues Probieren" machen in riesengroßen Lettern darauf aufmerksam, dass sich die VHS aktiv als Partner und Unterstützer anbietet, wenn es um die berufliche Entwicklung oder die Entwicklung von Körper, Geist und Seele geht.

Ziel dieser Plakate, die an zahlreichen Orten im Landkreis aufgestellt werden, ist es, als Volkshochschule sichtbar zu werden und aufzufallen. Für den Herbst 2019 will man mit unübersetzbaren Wörtern, wie etwa "mbuki-mvuki", Neugierde erwecken.

Gemäß dem Motto "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" präsentiert sich die VHS seit August 2018 auch auf Instagram, um Fotos und Videos zu "teilen". Der Jugendtreff Hip und der Challenge Roth sind Beispiele dafür. Hier soll auch "Storytelling", also das Geschichtenerzählen, vertreten sein. Gefragt sind Begebenheiten aus dem Alltag. Cordula Doßler berichtete von einem jungen Mann, der mit seinem Freund im Ausland unterwegs war, aber wegen mangelhafter Englischkenntnisse keinen Anschluss fand. Englischkurse bei der VHS brachten bei der nächsten Reise die erfreuliche Wende.

Als neue Themenreihen werden "Heimat bewegt" und "Grüne Reihe" ins Programm aufgenommen. Die vielfältigen Kulturgüter, Traditionen und Geschichten sollen besser dargestellt werden, um die regionale Identität zu stärken. Es soll eine liebevolle, aber auch kritische Betrachtung der Heimat werden, jenseits jeder Heimattümelei, mit Vorträgen, Besichtigungen und Seminaren. Programmbeispiele sind etwa das Deutschordenshaus in Röttenbach, Führungen am Limes und in der Pyraser Landbrauerei, sowie Franken und seine Dialekte. Die "Grüne Reihe" greift aktuelle Themen im Bereich Umwelt und Umweltschutz auf. Dazu zählen philosophische Abendgespräche, "Noch besser leben ohne Plastik" mit Nadine Schubert und Wildkräuterwanderungen.

Welche Aufgaben eine VHS-Außenstelle hat, war Thema von Manuela Wippenbeck, der Leiterin der Außenstelle in Greding. Selbstständige Organisation vor Ort und die Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle sind demnach die beiden Kernbereiche. Einholen von Programmvorschlägen von den Dozenten und Programmplanung in Absprache mit dem Bürgermeister stehen am Anfang. Danach folgen Erfassen der Anmeldedaten und die Weiterleitung der Daten an die Geschäftsstelle. Belegungspläne der Vortagsräume und Mietverhandlungen schließen sich an, ebenso die Werbung durch Handzettel, Plakate und in der Presse, dann das Abrechnungsmanagement und zuletzt das Ausstellen von Teilnahmebestätigungen. Auch etwaige Beschwerden gelte es zu bearbeiten.

Vor relativ kurzer Zeit hat Petra Winterstein die Leitung der VHS übernommen. Mit ehrgeizigen Plänen hat sie ihr Amt angetreten. Erfreut stellte sie fest, dass die VHS Roth unter den 21 Volkshochschulen in Mittelfranken im Qualitätsmanagement hinsichtlich Angebot und Nachfrage den vierten Platz einnimmt. Recht solide ist die Haushaltslage, die Mehreinnahmen und deren Abführung in die Rücklagen aufweist. Im Haushaltsentwurf für 2019 sind Investitionen im IT-Bereich und im vermehrten Training für die Mitarbeiter aufgeführt. Außerdem sollen Projektreihen und Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, wie etwa dem Technischen Hilfswerk, subventioniert werden.

Eine verbesserte Anbindung der Außenstellen, die Neuorganisation des IT-Supports, Datensicherung, Möglichkeit für Telefonkonferenzen und Investitionen in die IT-Ausstattung der Mitarbeiter sind weitere Inhalte des Investitionsplans. Bei alledem soll verstärktes Augenmerk auf die Jugendarbeit gelegt werden.

Eine längere Diskussion entfachte das Thema Verbandsumlage, also der finanzielle Beitrag der Gemeinden zur VHS. Schließlich einigte man sich einstimmig darauf, dass im Jahr 2019 diese Beiträge auf 100 000 Euro reduziert werden und dazu die gleiche Summe aus den Rücklagen entnommen wird.