Thalmässing
"Halt die Hände über mich"

Vorschulkinder aus Thalmässing feiern Gottesdienst - Neuer Lebensabschnitt unter Gottes Schirm

13.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:05 Uhr
Gut beschirmt gestalten die Vorschulkinder den Gottesdienst musikalisch mit. −Foto: Foto: Karch

Thalmässing (al) Unter welchem Thema dieser Gottesdienst steht, ist schon beim ersten Blick nicht zu übersehen: Überall in der Kirche St. Gotthard stehen oder hängen sie - lauter Schirme.

Regenschirme in jeder Größe, Sonnenschirme, ein Sonnensegel und sogar kleine Eisschirmchen, die an jeder Bank stecken. Damit keiner lange überlegen muss, warum die Kirche bei einem Vorschulgottesdienst mit Schirmen geschmückt ist, erklärt Hausherr Pfarrer Frank Zimmer gleich, was hinter dieser Symbolik steckt. "Wer unter dem Schirm des Höchsten steht, der ist ein von Gott Gesegneter" zitiert er einen Satz aus der Bibel. Und Zimmer unterstreicht, dass Schirme nicht nur vor Regen und Sonnenschein schützen, sondern vor allen bösen Dingen.

Und die Vorschulkinder der beiden Kindergärten Arche Noah und Regenbogen in Thalmässing knüpfen gleich an die Sätze des evangelischen Geistlichen an, der diesen Gottesdienst zusammen mit seinem katholischen Kollegen Josef Schierl aus Heideck hält. "Er hält die Welt in seiner Hand" singen sie voller Inbrunst. "Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. "

"Wer unter dem Schirm Gottes steht, der braucht keine Angst zu haben", versichert Pfarrer Zimmer den Kindern. "Er bewahrt uns vor allem Unheil. " An die Eltern gewandt sagt er: "Eure Kinder übergeben wir einem neuen Lebensabschnitt und stellen ihn unter Gottes Schutz und Schirm. " Denn Gott verspricht, dass der, der getauft sei, keinen Moment im Leben ohne seinen Schutz und Schirm sei. Gott trage einen Teil der Verantwortung für die Kinder, "den anderen Teil tragen wir selbst als Eltern, Paten, Familie und Gemeinde". Sie müssten den Kindern die richtige Brille fürs Leben mitgeben, damit sie Gottes Schirm auch sähen. Die Vorschulkinder nehmen diesen Gedanken wieder auf und bitten musikalisch: "Halte zu mir, lieber Gott, halt die Hände über mich, was auch kommen mag. "

Auf Gottes Schutz hoffen die Kinder, als sie ihm in den Fürbitten ihre Ängste vertrauen. Sie hoffen, dass sie nicht so viele Hausaufgaben bekommen, dass die größeren Kinder sich um sie kümmern und dass der Busfahrer sie an der Haltestelle nicht vergisst. Auch die Angst davor, eine Strafarbeit zu bekommen, vertrauen die Kinder Gott an. Sie hoffen auch, dass sie in der Schule gut rechnen lernen und dass die Schultasche nicht so schwer ist. Mit der Gewissheit, dass Gott diese Bitten erhört, können die Kinder den Lebensabschnitt als Kindergartenkind hinter sich lassen und zu neuen Ufern aufbrechen. Das können sie mit dem Segen Gottes: Eine Mama oder ein Papa, ein Opa oder eine Oma oder auch ein Patenonkel oder eine Patentante werden von den beiden Geistlichen nach vorne gebeten. Während sie über dem Kopf des Kindes mit den Händen einen Schirm formen, sprechen die Pfarrer den Segen. Kleine Schirmchen werden die Kinder an diesen Tag erinnern.