Freystadt
Graffiti-Wall am ehemaligen Lagerhaus

Stadt erfüllt Jugendlichen oft genannten Wunsch - Profi-Workshop muss noch warten

03.07.2020 | Stand 02.12.2020, 11:03 Uhr
Die Wall ist offiziell freigegeben: Jugendpflegerin Anja Frank und die Jugendbeauftragten Stefanie Lehmeier und Robert Schlirf (von rechts), verfolgen die Aktivitäten der Jugendlichen. −Foto: haz

Freystadt - Eine Graffiti-Wall war ein Wunsch der Jugendlichen in Sachen Freizeitbeschäftigung.

Er war bei einer der Zusammenkünfte zur Einrichtung eines Jugendtreffs in Freystadt genannt worden.

Diese Anregung hat Freystadts hauptamtliche Jugendpflegerin Anja Frank nun aufgegriffen und nach Absprache mit Bürgermeister Alexander Dorr den unteren Teil der Wände auf der Rückseite des ehemaligen Lagerhauses, das der Stadt gehört, freigegeben.

Beim ersten Treffen mit Mädchen und Jungs gab es zunächst jedoch ein bisschen Theorie und Verhaltensregeln, bevor sie mit Spraydosen in Aktion treten durften. Frank wies alle darauf hin, dass auch hier beim Sprayen Mundschutz getragen und der Abstand eingehalten werden muss. Außerdem betonte sie ausdrücklich, die Graffiti-Wand habe nichts mit dem Jugendtreff zu tun, sei eine freie Einrichtung, an der sich jeder, ob Jugendlicher oder Erwachsener, ausprobieren kann.

Das Material, sprich die Farbdosen, muss jeder selbst mitbringen. Es gibt keine festen Sprühzeiten. Allerdings sollten alle darauf achten, dass abends die Nachbarn nicht gestört werden. Getränkeflaschen und alles, was man sonst so mitbringt, müssen wieder mitgenommen werden, um eine Vermüllung des Areals zu vermeiden.

"Es gibt zudem Regeln, was nicht gesprayt werden darf", schärfte sie den Anwesenden ein. Nazisymbole und andere menschenverachtende Bilder, sexistische und politische Parolen oder Zeichen sind absolut tabu und natürlich das Übermalen von Werken anderer, die dieser vielleicht als nicht so gelungen beurteilt.

Frank erklärte noch, eigentlich sei vorab ein Workshop mit einem Profisprayer geplant gewesen, was sich allerdings infolge der Corona-Beschränkungen vorerst zerschlagen habe. "Wenn wieder mehr erlaubt ist, wird das nachgeholt. " Dann könne man ein eigenes Logo für den Jugendtreff, der in diesem Gebäude im Februar eingerichtet worden ist, entwerfen und an die Wand neben dem Eingang sprayen. Dann durften alle loslegen. Die Jugendpflegerin hatte für diesen ersten Tag fünf Spraydosen besorgt, die die jungen Leute für ihr Erstlingswerk verwenden durften.

haz