Thalmässing
Gemeinsame "Jam-Session"

Slightly out of Tune holt Gäste mit Spiellaune auf die Bunker-Bühne und verteilt Rasseln im Publikum

15.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:40 Uhr
Julius Hauke
Die Musiker rund um Sängerin Uschi spielen sich querbeet durch verschiedene Genres. −Foto: Hauke

Thalmässing (HK) Bereits zum vierten Mal hat am Samstag Slightly Out Of Tune im Bunker in Thalmässing gastiert.

Die sechsköpfige Jazzband aus dem Erlanger Raum, deren Name übersetzt "leicht verstimmt" bedeutet, hatte einige Stücke im Gepäck - querbeet durch verschiedene Genres wie Latin, Bossa, Jazz oder Pop.

Seit rund zehn Jahren gibt es die Formation, wie sie heute auftritt, mit Uschi Frank-Stoll am Mikrofon und der Querflöte begleitet von einem Saxophon, Bass, Keyboard, Gitarre und einem Schlagwerk, das für die rhythmische Basis sorgt. "Unser Ziel ist es, jeden Titel mit einer persönlichen Note zu versehen", so der Keyboarder Roland Naumann. Nachdem es anfangs kleine Startschwierigkeiten aufgrund eines technischen Ausfalls des Mikrofons der Sängerin gegeben hatte, musste das erste Lied abgebrochen werden. "Obwohl wir so viele sind, ohne Gesang stehen wir ganz schön einsam auf der Bühne", erklärte Gitarrist Reinhold Seitz mit einem zuversichtlichen Blick auf den kommenden Abend ohne weitere technische Defekte.

Zu Beginn des Klassikers "Smooth Operator" von Sade verteilte die Band verschiedene Rasseln im Publikum mit der Aufforderung, die Musiker rhythmisch zu unterstützen. Vor allem im unbekannteren Schlussteil des Liedes wurde auf das Rhythmusgefühl der Menge gesetzt. Mit einer eingängigen Line am Kontrabass eröffnete Christian Hermsmeyer den "St. Louis Blues", auch Gitarrist Reinhold Seitz durfte bei diesem Stück seine Gesangskünste unter Beweis stellen. Im zweiten Teil des Abends folgte eine so genannte "Jam-Session". Für diese hatten die Musiker eine Auswahl von Liedern auf ein großes Stück Papier geschrieben; jede Person aus dem Publikum, die Lust hatte, konnte so bei einem ihr bekannten Stück mit einsteigen und sich selbst der Menge musikalisch präsentieren. Sofort erwachte die Spiellaune in mehreren Gästen, die dann auf der Bühne für den ersten gemeinsamen Song "Black Orpheus" zusammenfanden. Die Band wurde bei diesem Lied durch eine talentierte Sängerin, eine Mundharmonika und zwei weitere Gitarren bereichert; unter anderem beteiligte sich der Nürnberger Jazzgitarrist Gige Brunner an dieser Session.

Die Musiker spielten sich bei allen gemeinsamen Stücken die Bälle mit verschiedenen Soli auf ihren Instrumenten zu. "Blickkontakt ist hier das A und O", so der Keyboarder, der über den Abend auch einige Male improvisierte. Mit im Programm war auch die rockige Eigenkomposition "Job Gipsy" eines Gastes, die er während einiger Geschäftsreisen im Ausland komponiert hat. Bis in die späten Abendstunden ließ kein Musiker sein Instrument schweigen, im Gegenteil, es wurde voller Inbrunst und Leidenschaft für die Musik zusammen weitergejamt.

Julius Hauke