Freystadt (haz) Einen Gottesdienst gefeiert und einen Vortrag über Impulse für ein erfülltes Leben gehalten hat der bekannte Benediktinerpater und Buchautor Notker Wolf am Sonntagabend in Freystadt.
Den Kontakt stellte das Team her, das sich um die Erwachsenenbildung kümmert, und es traf damit den Nerv der Gläubigen. Bereits zum Gottesdienst füllte sich die Wallfahrtskirche mit zahlreichen Gläubigen. Beim anschließenden Vortrag in der Mehrzweckhalle waren es dann rund 300 Zuhörer.
Dabei kam Wolf unter anderem auf den Satz "Früher war alles besser" zu sprechen. Stimmt nicht, sagt er und erinnerte an die Menschen, die Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut haben. Das Land lag am Boden und Hunger war an der Tagesordnung. "Ich hab das selbst miterlebt", sagte der 79-Jährige. "Heute gibt es dagegen alles im Überfluss bei uns". Kein Wunder, dass Menschen, die in armen Gegenden der Welt etwa über das Handy mitbekommen, wie es bei uns läuft, hierher wollen.
Migration habe es aber zu allen Zeiten gegeben, sagte Notker Wolf. Schon bei den Neandertalern genauso wie bei den Germanen. Wolf verwies auch auf die deutschen Auswanderer in die USA im 19. Jahrhundert oder auf die Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg, die in unserem Land damals mitnichten eine Willkommenskultur vorgefunden hätten.
Gefragt sei ein kritisches Denken mit dem Blick auf die Vergangenheit, mahnte Wolf, der in seinem Vortrag viele Themen ansprach. Von der Umwelt- und Klimadebatte über die oft fehlende Lebensfreude bei Jung und Alt. Der Mut, etwas in seinem Leben zu ändern, sei ein Zeichen für Freiheit. "Es darf auch einmal was schief gehen. Man braucht kein Perfektionist zu sein", rief Wolf seinen Zuhörern zu. Die Begeisterung für das Leben könne man zwar nicht lernen, aber es gebe Naturkräfte im Menschen, die Begeisterung erzeugen. Es sei toll, Menschen zu treffen, die Begeisterung wecken können, sagte Wolf und zitierte eine Regel des Heiligen Benedikt: "Wer begeistert ist, kann auf den rechten Zeitpunkt warten. "
