Obermässing - Dirk Holzinger ist einer der Gründer des "Faschinxvereins Obermässing" und war damit eigentlich prädestiniert dafür, irgendwann einmal in die Rolle des Prinzen schlüpfen.
Ehefrau Silke hatte hingegen bislang mit dem Fasching wenig am Hut, führte das Paar allerdings erst auf den Pfad hin zum Thron im Nieglland. Das Jahr der Regentschaft des 22. Prinzenpaars passt hervorragend, sind beide doch elf Jahre verheiratet.
So dürfen sie eigentlich ein Doppeljubiläum feiern - auch sehr zur Freude ihrer vier Kinder. Alles begann beim letztjährigen Burgfesttrödelmarkt in Hilpoltstein, als die heute 40-Jährige, aus der Nähe von Neustadt/Aisch stammende Referentin für internationales Steuerrecht sich und ihren Gatten als Kandidaten für das neue Prinzenpaar ins Spiel brachte.
Dem drei Jahre älteren, in Obermässing aufgewachsenen, selbstständigen Landschaftsgärtner konnte das vor seinem karnevalistischen Hintergrund nur recht sein. Freude über das Ansinnen machte sich auch schnell beim Vorstand des Vereins breit.
Beim Drachenfest in Obermässing war es dann der Vorsitzende Thorsten Hundt selbst, der die beiden förmlich "bezirzte", wie es seine Kollegin Kristina Kaiser in Erinnerung hat. Doch als Tollitäten heißt es natürlich auch, die Hüften schwingen zu können. Da besannen sich die beiden auf Corinna Wettemann, eine Hilpoltsteiner Tanzlehrerin, die auch den Nachwuchs des Obermässinger Paares unterrichtet. So nahm sie auch die Eltern unter ihre Fittiche und machte nach deren Aussagen "aus Tanztölpeln echte Tanzbären".
Dafür kam sie bei der Prunksitzung übrigens zu doppelten Ehren: Die Tanzschulchefin wurde nicht nur zur "privilegierten Prinzenpaartrainerin", sondern auch noch zur "offiziellen Obermässingerin" ernannt. Wenn das Ehepaar Holzinger nicht gerade mit dem Fasching beschäftigt ist, kümmert es sich um die eigenen Kinder und natürlich die jeweiligen beruflichen Herausforderungen. Zeit für Hobbys bleibt da wenig.
"Aber wir gehen gemeinsam gerne auf Festivals", verraten die beiden dann doch. Vor allem Punk hat es ihnen angetan. Den Obermässingern steht also eine wahrlich fetzige fünfte Jahreszeit bevor. Vielleicht auch so manche "Punksitzung".
Derweil wurde bei der jetzigen Prunksitzung kräftig die Gerüchteküche angeheizt. So gab es schon Spekulationen über das nächste Prinzenpaar. Auf die Frage, ob sie 2020 Prinzessin werden möchte, antwortete Wettemann mit einem solch energischen "Nein", dass es schon verdächtig war. Und Gredings Vizebürgermeister Oswald Brigl machte deutlich, dass die Tanzlehrerin ihm wohl nicht so leicht die richtigen Schritte hätte beibringen können wie den amtierenden Regenten. Womit er sich als Kandidat für die Prinzenrolle ins Spiel brachte, mutmaßte zumindest Hundt.
lkm
