Allersberg
Der Allersberger Till lebt

Zum Faschingsauftakt schlüpft Pfarrer Hermann Dinkel ins berühmte Narrenkostüm

11.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:16 Uhr
Pfarrer Hermann Dinkel reimt als Till von Allersberg zum Faschingsauftakt. −Foto: Sturm

Allersberg (jsm) Mit einem lautstarken "Allersberg allaa" eröffneten das Faschingskomitee, die Original Flecklashexen und die Minihexen beim Brunnen am Hinteren Markt am Sonntag die närrische fünfte Jahreszeit.

Eine besondere Note erhielt das närrische Treiben um 11.11 Uhr durch die Idee von Pfarrer Hermann Dinkel, den Allersberger Till wieder zu erwecken, der nach dem Tod von Rudi Müller nur noch auf Plakaten und Orden zu sehen war.

Über eine Stunde Frohsinn und Heiterkeit verbreiteten die Allersberger Fastnachter beim närrischen Auftakt. Für ein buntes, farbenfrohes Bild sorgten nicht nur die Allersberger Hexen sondern auch die Faschingsmuffel des Fränkischen Seenlandes. Fantastisch und schwungvoll war bereits der musikalisch begleitete Einzug des Komitees mit Bastian Schöll und Alexander Böck und den beiden Pagen an der Spitze. "Wir freuen uns, dass so viele gekommen sind und erklären den Fasching 2019 für eröffnet", riefen sie in die Menge und alle stimmten kräftig mit ein in den ersten Schlachtruf "Allersberg allaa". "Es ist nichts eingerostet während des langen schönen Sommers", freute sich Böck, der ebenso wie Schöll auf das 50-jährige Jubiläum hinwies. "Fünf Jahrzehnte Fasching in Allersberg, das wird sich durch die Session ziehen. Wir schauen zurück, aber auch nach vorne, denn auch in 50 Jahren wollen wir noch Fasching feiern", erklärte Böck. Stolz zeigte sich Bastian Schöll auf "eine tolle, große Mannschaft wie noch nie. Reißt die Bühnen ein und zeigt euch als gute Außenbotschafter unseres Marktes", rief er den Hexen zu.

Bürgermeister Daniel Horndasch freute sich über die Aktivitäten der Fastnachter und die gute Außenwirkung für Allersberg. Er gratulierte zum Jubiläum, sagte Komitee und Hexen, den Werbeträgern des Marktes, Dank und wünschte eine spannende Session. "Fasching ist Zeit für Humor, wir feiern an einem Frühlingstag am Hin-teren Markt, heute in der guten Stube der fränkischen Fastnacht. Wenn das Wetter so weitergeht, feiern wir in 50 Jahren Fasching unter Palmen im Freibad", rief er feixend der Menge zu.

Pfarrer Peter Wenzel verkündete: "Wenn am Pfarrhaus die Fahne der freien Oberpfalz weht, ist Fasching. Wir können auf vieles verzichten, aber nicht auf Fasching", fuhr er fort, um mit allen ein "Happy Birthday" auf das Jubiläum anzustimmen.

Für Furore sorgten eine Gruppe des Tanzstudios Corinna Pietzner aus Hilpoltstein und die Rock'n'Roll-Kids des Boogie Clubs Allersberg mit ihren Tanzdarbietungen.

Höhepunkt war aber der Auftritt von Pfarrer Hermann Dinkel, der als "Allersberger Till" in gereimten Worten kundtat: "Ich komm zu euch, ihr kleinen und großen Leut', und hoffe, dass ihr euch darüber freut. . . , allein in Frieden lässt sich's feiern nur, Neid und Missgunst aber zerstören unsere Kultur. " In seinen Versen, wies er auch auf den Urheber des Allersberger Faschings, Willy Bittner, hin, "der die Sache vor 50 Jahren in die Hand genommen, als viele war'n auf die Erde lang noch nicht gekommen". Weiter gratulierte er allen, die die 50 Jahre vollgemacht haben, und wünschte den Kindern, denen die Zukunft in die Hand gelegt sei, Heiterkeit und Freude für die nächsten 50 Jahre mit einem dreifach kräftigen "Allersberg allaa".