Roth
Endosonografie - der endoskopische Ultraschall

Kreisklinik Roth erweitert unter der Federführung von Andreas Stegmeier ihr Leistungsspektrum

05.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:08 Uhr
Auf hochsensible Schalltechnik setzt Andreaas Stegmeier. −Foto: Foto: Rudolph

Roth/Hilpoltstein (HK) Deutlich erweitert worden ist das Leistungsspektrum der Gastroenterologie in Roth, seit Chefarzt Andreas Stegmaier vor sechs Monaten vom Krankenhaus Schwabach an die Kreisklinik Roth gewechselt ist.

"Besonders mit der Einführung der Endosonografie (endoskopischer Ultraschall) wurde das endoskopische Diagnostik- und Behandlungsangebot für unsere Patienten stark ausgebaut und fügt sich wie ein Puzzleteil in das Gesamtkonzept der Diagnostik und Therapie der Klinik ein", sagt Stegmaier.

Die Vorteile der Endosonographie liegen in der Strahlungsfreiheit, der unmittelbaren Nähe zum untersuchten Organ und der Möglichkeit, gleichzeitig Biopsien (Gewebsentnahmen) oder therapeutische Eingriffe am Patienten vorzunehmen. Die Nähe zum zu untersuchenden Organ verbessert die Qualität des Bildes und lässt selbst kleinste Veränderungen im Gewebe sichtbar werden. Der Unterschied zwischen einem normalen Endoskop und einem Ultraschallendoskop ist ein hochsensibler Ultraschallkopf an der Spitze des Gerätes.

Ähnlich wie bei jeder endoskopischen Untersuchung wird die Ultraschallsonde in den menschlichen Körper (Körperhöhle) eingeführt und sendet im Organismus ihre Schallwellen in die gewünschte Richtung aus. Die Wellen werden von bestimmten Gewebetypen unterschiedlich reflektiert und lassen ein Ultraschallbild entstehen.

Um die Endosonografie zu ermöglichen und die gesamte Endoskopietechnik durch die ergänzende Anschaffung von zwei hochauflösenden und teils mit einer Zoom-Funktion versehenen Koloskope zu modernisieren, mussten zirka 200000 Euro in die Medizintechnik investiert werden, sagt der Klinikleiter Werner Rupp.

Der Chefarzt selbst fühlt sich in der Kreisklinik "angekommen und angenommen" und lobt die sehr gute Zusammenarbeit mit der Strahlentherapie Roth, der klinikeigenen chirurgischen und radiologischen Abteilung sowie das fachliche Miteinander mit der onkologischen Praxis von Alexander Petzoldt. Nicht zuletzt ist er begeistert vom guten Miteinander der Ärzte und Pflegekräfte in der eigenen Abteilung. Fachärztlich unterstützt wird Stegmaier in der Endoskopieabteilung von dem Gastroenterologen und Palliativmediziner Johannes Karasek und der Diabetologin Aksana Keck.

Die Endosonografie als schonendes, aber auch zeitintensives und komplexes Untersuchungsverfahren, hat sich seit etwa 1995 als wesentlicher Baustein in der Diagnostik von gut- und bösartigen Prozessen in Speiseröhre, Mediastinum, Magen, Galle, Bauchspeicheldrüse und Enddarm etabliert. Darüber hinaus ist die Endosonografie aber auch ein wichtiges therapeutisches Instrument zur Behandlung von entzündlichen Verhalten und Abszessen im Bauchraum, vor allem bei und nach Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. So wurden in der Kreisklinik Roth mit diesem Verfahren bereits die ersten Patienten erfolgreich behandelt, denen dadurch ein operativer Eingriff erspart wurde.

Die Endosonografie setzt aber neben endoskopischem Geschick detaillierte Kenntnisse der Anatomie und der Ultraschallanatomie voraus und gilt als eines der am schwersten zu erlernenden endoskopisch gestützten Verfahren. Es vereint endoskopisches Handwerk mit sonografischem Verständnis der menschlichen Anatomie.

Für den Chefarzt ist klar, dass die Endoskopie aufgrund einer alternden Bevölkerung und des rasanten Fortschritts von Technik und Therapiemöglichkeiten weiter an Bedeutung gewinnen wird. Spätestens mit Fertigstellung des Erweiterungsbaus sollen deshalb alle wesentlichen gastroenterologischen Diagnose- und Therapieverfahren in der Kreisklinik Roth angeboten werden können.