Wendelstein
Eine Klasse für sich

Drei irische Schwestern begeistern das Publikum in der Jegelscheune

14.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:28 Uhr
Ihr lupenreiner Gesang begeistert das Publikum. −Foto: Unterburger

Wendelstein (ub) Drei irische Schwestern haben es geschafft, das Publikum in der ausverkauften Jegelscheune zu begeistern.

Sie nennen sich The Henry Girls; der Name der Band ist dem Großvater Henry der drei Musikerinnen und Sängerinnen gewidmet. Sie vereinen den traditionellen irischen Folk mit dem Americana-Stil und kommen bei den Zuhörerinnen und Zuhörern bestens an.

Karen (Geige, Gesang), Lorna (Gesang, Akkordeon, Klavier) und Nesthäkchen Joleen McLaughlin (Harfe, Klavier, Gesang) stammen aus Malin, einem malerischen Städtchen auf der Irish Eoghain Halbinsel in Nord Donegal. . Sie musizieren schon seit ihrer Kindheit zusammen. Erst 2010 entschieden sie sich, aus dem Hobby einen Beruf zu machen. Inzwischen sind The Henry Girls über die Grenzen Irlands hinaus bekannt und touren weltweit. Seit ihrem Debüt-Album "Between Us" aus dem Jahre 2003 sind sie von der irischen Musik-Szene nicht mehr wegzudenken. Auf ihren Alben "December Moon" (2011), "Louder Than Words" (2014), und "Far Beyond The Stars" (2017) ist ihr unverkennbarer und unverwechselbarer Musikstil zu hören, der dieses Trio so einzigartig macht.

Dieser Musikstil verzaubert auch das Publikum in der Jegelscheune. Stilistisch bewegen sie sich zwischen New Folk, Bluegrass, Pop, Irish Tradition und Balladen. Sie nehmen sich aber auch Anleihen von den swingenden Andrew Sisters der 1930-er Jahre und ähneln in ihrem dreistimmigen Gesang Bands wie Crosby, Stills, Nash & Young oder den Dixie Chicks. Die drei Mädels machen keine traditionelle irische Musik, kehren jedoch immer wieder zu den Wurzeln der irischen Musik zurück.

Markenzeichen der Henry Girls ist der lupenreine und intensive dreistimmige Gesang. Die gekonnt abgestimmten Vokalharmonien zeigen die hohe Qualität ihres Gesangs. Die erfrischenden, unbekümmerten Weisen zaubern dem Publikum ein Lächeln ins Gesicht.

Die Songs der drei Schwestern sind sehr melodisch und eingängig. Auf der Bühne strahlen die drei Musikerinnen eine große Natürlichkeit aus. Sie erweisen sich als vorbildhafte Vertreter der grünen Insel. Melancholische Liebeslieder wie "Falling In Love Again", "A Friend Like You", "So Long But Not Goodbye" oder "When Will I See You Again" wechseln ab mit energiegeladenen Songs wie "Rebel Girl" und Liedern über die Sehnsucht nach der Heimat ("Home"). Bis auf wenige Fremdkompositionen stammen sämtliche Lieder aus der eigenen Feder.

Neidisch vergleichen die drei das schöne Wetter in Deutschland mit dem ewigen Nieselregen in Irland und wünschen sich im Song "The Weather": "Sunshine, please don´t go away. There is no reason that you can´t stay. "

Gemeinsam mit dem Publikum singen The Henry Girls das Protestlied "We shall overcome", das eine große Rolle in der US-Bürgerrechtsbewegung spielte und durch Sänger wie Pete Seeger oder Joan Baez weltweit bekannt wurde. Einen Blues gibt es als Zugabe. Genauer gesagt den "St. Louis Blues" von W. C. Handy (1873 - 1958), den man heute "den Vater des Blues" nennt. Als Rausschmeißer singen The Henry Girls a cappella den Song "The Parting Glass", ein traditionelles Lied aus Irland, mit dem die drei Damen noch einmal ihre Klasse unter Beweis stellen.