Eysölden
Ein musikalischer Geburtstag

MGV Eysölden feiert 120-jähriges Bestehen mit vielen Sängern und Musikern

23.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:22 Uhr
Der Projektchor setzte seinen Schwerpunkt mit modernen geistlichen Liedern. −Foto: Hartl

Eysölden (HK) Ganz im Zeichen der Musik ist die Feier zum 120-jährigen Bestehen des Männergesangvereins Eysölden gestanden. Der Jubilar sang dabei nicht nur selbst, sondern wurde auch von anderen Sängern und Musikern unterstützt.

Im Herbst 1898 haben 20 "angesehene Bürger" aus Eysölden den Männergesangsverein Eysölden gegründet, der dann durch das Königliche Bezirksamt Hilpoltstein am 15. Februar 1901 genehmigt wurde. Derzeit zählt der MGV 20 aktive Sänger. Geleitet wurde der Chor von seinem Chorleiter Carsten Hatzig. Er übernahm 2017 die Stelle von Roland Enzenhöfer, der über vier Jahrzehnte beim MGV musikalisch den Ton angegeben hatte.

In ihrem Grußwort wünschte die Vertreterin des Fränkischen Sängerbundes, Helga Lutz, dem Verein alles Gute und neue Sänger, damit er weiterhin seinen Auftrag erfüllen kann. Landrat Herbert Eckstein motivierte zum "Fortgehen" und zur Eigeninitiative. Bürgermeister Georg Küttinger stellte fasziniert fest, dass die Männer im Projektchor von Notenblättern sangen, die Frauen hingegen frei weg singen. Das erklärte Carsten Hatzig, der auch den Projektchor leitete, anschließend so: Männer brauchen etwas zum festhalten, damit sie standhaft bleiben.

Zum Jubiläum hatten sich die Eysöldener Sänger musikalische Unterstützung von den Obermässinger-Staufer Alphornbläsern unter Leitung von Peter Zogg geholt. Mit vier Stücken für Alphörner eröffneten sie das Konzert. Mit dabei war der erst zehnjährige Dominik Paul aus Thalmässing, der das Ensemble als Junior-Bläser verstärkte.

Der MGV Eysölden hatte im ersten Teil des Programms auf bewährte Stücke aus dem Repertoire zurückgegriffen. So erklangen die "Glocken von Isola Bella" und "Die Gedanken sind frei" in einer Bearbeitung von Gustav Gunsenheimer. Im zweiten Teil wagte man sich mit "Guter Mann" von Bläck Fööss und "Mein Papagei frisst keine harten Eier" ins Zeitgenössische. Der Schlager aus den 20-er Jahren fand jedenfalls amüsierte Zuhörer.

Volkslieder und Märsche steuerte der Posaunenchor Eysölden unter Leitung von Johannes Dorner zum Jubiläum bei. Passend zur Jahreszeit eröffneten die Bläser mit "Geh aus mein Herz" und "Der Mai ist gekommen". Danach ging es "in die weite Welt". Im zweiten Teil wurde den Jubilaren der "Geburtstagsmarsch" geblasen und am Ende mit einem stimmungsvollen "Ein schöner Tag" abgerundet.

Große Erwartungen hatten sich an den eigens zum Jubiläum ins Leben gerufenen Projektchor gerichtet. Bereits im April hatten sich die Männer des MGV mit interessierten Sängerinnen und Sängern aller Altersgruppen getroffen und für das Jubiläum geprobt. Mit dem Volkslied "Abendstille" und "When I Get older" von Paul McCartney war der Chor in der ersten Programmhälfte vertreten. Nach der Pause setzte der Projektchor dann seinen Schwerpunkt mit modernen geistlichen Liedern wie dem Kanon "Der Himmel geht über allen auf" und "Hallelujah" von Leonhard Cohen. Mit dem afrikanischen Gospel "Ameni" hatten die Sängerinnen und Sänger einen Ohrwurm im Programm. Während die Damen im Sopran und Alt den Kisuaheli-Text sangen, sorgten die Männer mit "Ameni" für den passenden vielstimmigen und melodiösen musikalischen Untergrund. Begeistert schwang sich Carsten Hatzig zum Dirigieren von der Bühne und animierte das Publikum zum Mitsingen und -summen. Zum Abschied gab es das Eysöldener Heimatlied und die Einladung von Heinz Hartl, an alle interessierten (Männer) zur wöchentlichen Probe am Donnerstag um 19.30 Uhr ins Schützenhaus. Nach einem kräftigen Applaus gab es als Zugabe noch einmal vom Projektchor mit dem MGV das "Ameni", das wohl noch lange in den Eysöldener Köpfen nachhallen wird.

Der Abend wurde mit einem Abendgebet durch Pfarrer Thomas Lorenz beschlossen. Mit einem abschließenden Vater Unser endete der offizielle Teil des Jubiläumskonzertes.

Die Bewirtung an diesem Jubelabend wurde von der Feuerwehr Eysölden übernommen. Heinz Hartl bedankte sich in seinem Schlusswort bei allen Helfern und merkte an, dass eine gelebte dörfliche Gemeinschaft durch nichts zu ersetzen sei.