Heideck
"Ein großartiges Projekt der Flüchtlingshilfe"

Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Weißenburg, Stadt Weißenburg und Malteser arbeiten zusammen

13.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:51 Uhr
Die künftige Zusammenarbeit ist bei einer Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen worden: Christian Hardt (Ehrenamtskoordinator), Martin Ruffertshöfer (Geschäftsführer Diakonisches Werk), Dekanin Ingrid Gottwald-Weber, Eva Heuer (bisherige Ehrenamtskoordinatorin), Christian Alberter (Diözesangeschäftsführer Malteser), Cordula Klenk (Diözesanreferentin bei den Maltesern). −Foto: Dekanat Weißenburg

Heideck/Weißenburg (HK) Ganz egal, ob sie Sprachkurse anbieten, kaputte Fahrräder reparieren oder Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Raum und Zeit geben, um sich auf unvoreingenommene Weise kennenzulernen: Das Netzwerk "Weißenburg hilft" steht Menschen jeglicher Herkunft in allen Lebenslagen zur Seite.

Eine klassische Win-Win-Situation: Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde und die Stadt Weißenburg arbeiten künftig mit dem Malteser Hilfsdienst zusammen

Die bindende Kooperation, die vor einigen Tagen zwischen den Helfern von "Weißenburg hilft" und den Maltesern vereinbart wurde, ist deshalb vor allem dem Hilfsdienst eine große Ehre und Freude: Auf der Mitgliederversammlung Ende September stimmten alle Mitglieder des Netzwerks einstimmig dafür, in Zukunft eng mit den Maltesern zusammenzuarbeiten. Der Malteser Hilfsdienst wird die Ehrenamtlichen unter anderem in Verwaltungsbelangen entlasten und womöglich auch neue, integrative Projekte entwickeln.

Um den Helfern künftig eine echte Stütze zu sein, werden sie einen hauptamtlichen Ehrenamtskoordinator stellen, der zehn bis zwölf Wochenstunden im Einsatz ist. Diese Rolle wird Christian Hardt übernehmen, der für die Malteser seit vielen Jahren als Ehrenamtskoordinator für Integrationsdienste im Raum Neumarkt/Heideck beschäftigt ist.

Er ist begeistert von dem konstanten, hohen Engagement, das die Ehrenamtlichen in Weißenburg zeigen: "An anderen Orten lösen sich Helferinitativen im Bereich Flüchtlingshilfe auf, hier aber nicht. Mir ist aufgefallen, dass dieses Netzwerk sein Tun und Handeln selbstkritisch reflektiert und seine Angebote an die aktuellen Bedarfe anpasst", erklärt der künftige Koordinator. Er freue sich weiterhin sehr auf die Zusammenarbeit mit all den hochengagierten Helfern - insbesondere mit Oberbürgermeister Jürgen Schröppel und Dekanin Ingrid Gottwald-Weber, die die Initiative im Mai 2015 gegründet haben, sowie mit Eva Heuer, die bislang als Ehrenamtskoordinatorin in Nachfolge von Peter Diesler tätig war. Eva Heuer wird "Weißenburg hilft" glücklicherweise als ehrenamtliche Helferin erhalten bleiben.

Bisher war die Stelle der Ehrenamtskoordination von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern finanziert und angegliedert an das Diakonische Werk Weißenburg-Gunzenhausen. Nachdem die Evangelische Kirche und die Diakonie in den letzten Jahren bereits rund 600000 Euro in die Flüchtlings- und Integrationsarbeit im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen investiert haben, sind die Mitglieder von "Weißenburg hilft" sehr erfreut, dass nun die katholische Hilfsorganisation die Kosten für die Ehrenamtskoordination übernimmt - insbesondere, weil die Malteser sich im Bereich der Flüchtlingsarbeit stark spezialisiert haben.

Nicht nur dem Malteser Hilfsdienst selbst ist in diesem Zusammenhang bewusst, welcher Meilenstein an Integrationshilfe mit dieser Kooperation erreicht wurde. Auch Manfred Gerwing, der Vorsitzende der Ökumene-Kommission der Diözese Eichstätt, kann dem Projekt nur Positives abgewinnen: "Es handelt sich hierbei um ein großartiges Projekt der Flüchtlingshilfe, das die ökumenische Zusammenarbeit nur bereichern kann", betont der Eichstätter Dogmatiker im Gespräch.

Die Zusammenarbeit verspricht nicht nur Entlastung auf Seiten der aktuellen Helfer, sondern womöglich auch Kapazitäten für spannende neue Projekte. Auch wird sich zeigen, welche Aktionen tatsächlich realisiert werden können - in einem ist sich der neue Ehrenamtskoordinator Christian Hardt allerdings jetzt schon sicher: "Das Netzwerk "Weißenburg hilft" in Weißenburg wird immer eine Institution bleiben, in der auch in zehn Jahren hilfsbedürftige Menschen jeglicher Herkunft im Mittelpunkt stehen. "

Christian Hardt ist Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 18 Uhr erreichbar unter: christian. hardt@malteser. org; oder Telefon: (0151) 11171231.