Roth
Ein Billigmarkt für die Rothmühlpassagen

Bauausschuss billigt Änderung des Bebauungsplans - Discounter schließt im Gegenzug am Ostring

07.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:53 Uhr
In die ehemaligen C&A-Räume in den Rothmühlpassagen kann jetzt der TEDi-Discounter einziehen. −Foto: Stadt Roth

Roth (HK) "Alles ist besser als Leerstand." Dieser Argumentation von Elisabeth Bieber (Freie Wähler) und Andreas Buckreus (SPD) ist am Dienstag die Mehrheit des Rother Bauausschusses gefolgt. Mit acht zu zwei Stimmen sprach sich das Gremium dafür aus, den Bebauungsplan für die Rothmühlpassagen so zu ändern, dass in die ehemaligen C&A-Räume ein TEDi-Billigmarkt einziehen kann.

Allerdings handelt es sich dabei nur um eine Verlagerung. Denn zeitgleich wird eine Filiale des TEDi-Billigmarktes im Gewerbegebiet am Rother Ostring geschlossen. Bei der Diskussion im Bauausschuss ging es hauptsächlich um die Frage, ob ein solcher Markt mit extrem preiswerten Produkten dem Umfeld in der Rothmühlpassage gut tut. "Es könnte ein Trading-Down-Effekt einsetzen" , warnte Stadtbaumeisterin Lydia Kartmann und meinte damit, dass dann die Ansiedlung höherwertiger Anbieter wohl ein für alle mal erledigt sein könnte. Kartmann argumentierte vor allem mit dem kommenden Vier-Sterne-Hotel gegenüber des Einkaufszentrum. "Dann könnten die Rothmühlpassagen durchaus wieder ein Anziehungspunkt auch für andere Läden werden, weil Publikum da ist", so Kartmann.

Elisabeth Bieber sah das bei weitem nicht so optimistisch. Ihr war das Hin und Her zu viel. "Wer weiß, ob wir jemals wieder etwas Hochwertiges kriegen", lautete ihr Standpunkt. Sie plädierte deshalb für die Ansiedlung des Billigmarktes. "Dann sähe es dort endlich wieder nach Passage aus", stellte Bieber fest.

Für Andreas Buckreus ist der Einzelhandel in der Innenstadt "ohnehin nicht mehr der Bringer". Er sei froh, dass es noch einige alteingesessene Geschäfte gebe. Die Erfolgsaussichten, einen neuen Laden mit Anziehungskraft nach Roth zu locken, sah er als gering an. Auch an eine Besserung der Innenstadtfrequenz wegen des neuen Hotels glaubt der SPD-Mann nicht. "Jede Belegung ist besser als ein leerer Laden, denn dann gehen die Leute wenigstens hin."

Robert Schmitt