Thalmässing
EU gleich zweimal mit Zuschuss präsent

Europa-Abgeordnete Marlene Mortler besucht Thalmässing - Förderung für WLAN und Projekt "Tacheles"

16.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:45 Uhr
Kräftig bezuschusst wird der kostenlose Internetzugang - unter anderem im Freibad - von der EU. EU-Abgeordnete Marlene Mortler hat sich bei ihrem Besuch in Thalmässing deshalb auch im Bad umgesehen. −Foto: R. Schmitt

Thalmässing - Das war eine schöne Erfahrung für die Europa-Parlamentarierin: Bei ihrem Besuch in Thalmässing hat die EU-Abgeordnete Marlene Mortler gleich zwei Projekte präsentiert bekommen, die von der Europäischen Ebene gefördert werden.

Bürgermeister Georg Küttinger begrüßte die CSU-Politikerin zunächst am Hotspot des öffentlichen WLAN-Netzes im Freibad. Wenig später informierte er sie am Jüdischen Friedhof über ein LEADER-Projekt, das "Spuren jüdischen Lebens im südlichen Mittelfranken" aufnimmt.

An ihm sind neben Thalmässing auch Georgensgmünd und Pappenheim beteiligt. "Tacheles" wird in Thalmässing mit 13200 Euro unterstützt. Zum Auftakt sind dafür kürzlich die Grabsteine des Jüdischen Friedhofs gereinigt worden. Marlene Mortler begrüßte das EU-Engagement sehr. "Wir müssen uns erinnern, wir dürfen nicht vergessen", sagte sie. Erinnerungskultur zu erhalten und zu fördern, zähle zu den wichtigen staatlichen Aufgaben. "Daher finde ich es notwendig, Projekte wie Tacheles von europäischer Seite aus zu unterstützen", so die CSU-Europapolitikerin.

Ziel von "Tacheles" ist es, die Spuren jüdischen Lebens im südlichen Mittelfranken zu erfassen, zu bewahren und sie sowohl zugänglich als auch verständlich zu machen. Zudem soll die Vielfalt jüdischen Lebens dargestellt werden. In Thalmässing werden dazu vor allem die Jahrhunderte alten hebräischen Inschriften auf den Grabtafeln des Jüdischen Friedhofs dokumentiert. Die Ergebnisse sollen in einer Internet-Datenbank mit weltweitem Zugriff registriert werden. Ferner werden an den Grabsteinen Konservierung- und Sicherungsarbeiten durchgeführt. Hinzu kommen gemeinsame Projekte der drei Gemeinden. Beispielsweise eine Broschüre in deutscher und englischer Sprache.

Für den Ausbau der kostenlosen Internetzugänge an acht Standorten hat die EU 15000 Euro überwiesen. Dass das Einloggen und Surfen problemlos funktioniert, konnte Marlene Mortler sofort mit dem eigenen Tablet testen. Neben dem Freibad ist der Surfspaß auch am Marktplatz, im Rathaus, am Wohnmobilstellplatz und am Sportplatz Offenbau garantiert. Es folgen bald der Sportplatz in Eysölden, der Tennisplatz in Thalmässing sowie das neue Bürgerhaus. "Digitalisierung ist ein zentrales Thema in unserer Gesellschaft, das vor allem durch die Corona-Krise noch mehr an Bedeutung gewonnen hat", war Marlene Mortler überzeugt. Ihrer Meinung zufolge müssen Freistaat und EU daher digitale Technologien fördern und deren Potenziale voll ausschöpfen. Das gelinge durch öffentliche WLAN-Netze besonders gut. "Denn durch die Bereitstellung von Hotspots werden unsere Kommunen und Gemeinden nicht nur attraktiver, sondern auch wettbewerbsfähiger", verwies Mortler auf deren vielfältige Bedeutung.

Bereits nach dem ersten Aufruf hat sich Thalmässing im November 2018 um einen der begehrten WiFi-Gutscheine aus Brüssel beworben und den Zuschlag bekommen. Gemeinsam mit der Firma "Jura Digital" aus Beilngries hat die Gemeinde nun kürzlich die Einrichtung der ersten Hotspots abgeschlossen. Die Kosten für das gesamte Netz liegen bei 26900 Euro.

Mittlerweile sind sechs weitere der 16 Landkreis-Kommunen ebenfalls in den Genuss der EU-Förderung gekommen. Aus der gesamten EU haben sich bereits gut 29000 Gemeinden für den Zuschuss registriert. Deutschland liegt mit 856 Gutscheinen an dritter Stelle hinter Spanien und Italien mit jeweils 1100 Bons.

rsc

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