Nürnberg
Doping auf dem Postweg

18.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:43 Uhr

Nürnberg (HK) Massenweise einfuhrverbotene Waren hat das Hauptzollamt Nürnberg seit Ende Mai bei Kontrollen von Postpaketen aus dem EU-Ausland gefunden.

"Ein Schlagring und eine Schreckschusspistole mit 50 Schuss Munition waren nur die Spitze des Eisbergs", sagt Pressesprecherin Martina Stumpf.

In den Sendungen befanden sich auch weit über 200 Kilogramm Wasserpfeifentabak und über 200000 Stück Zigaretten unterschiedlichster Herkunft ohne deutsches Steuerzeichen, die im Postverkehr nicht eingeführt werden dürfen und vom Zoll sofort sichergestellt wurden. In mehreren Fällen enthielten die Pakete Plagiate. Die Empfänger werden nicht nur auf die Ware und wahrscheinlich die Rückerstattung des Kaufpreises verzichten müssen, sie erwartet unter Umständen auch noch eine Strafe des Markenrechtsinhabers.

"Besonders bedenklich sind jedoch die großen Mengen an Dopingmitteln, die wir aus dem Verkehr ziehen konnten", sagt Stumpf. 10000 Einheiten in Form von Tabletten und Ampullen stellten die Zöllner sicher. Mittel, die zum Muskelaufbau und zur Fettverbrennung dienen und teilweise in der Tiermedizin Anwendung finden. Es handelte sich um Substanzen wie Clenbuterol und somit um besonders gefährliche und häufig im Doping verwendete Stoffe, die in der Anlage zum Anti-Doping-Gesetz aufgelistet sind. Deren Besitz oder Transport nach Deutschland zu Dopingzwecken komplett verboten ist.

Nur ein Teil der Sendungen waren für Empfänger in Deutschland bestimmt, ein Großteil sollte ins EU-Ausland weiterbefördert werden. Auch Sendungen, die sich in Deutschland nur im Transit befinden, darf der deutsche Zoll jedoch kontrollieren und sicherstellen. In über 50 Fällen wurde gegen die Empfänger ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Verstoß gegen unterschiedliche Gesetze eingeleitet.