Röttenbach
Buntes Fest rund um die "tolle Knolle"

Sommerwetter beschert Kartoffelmarkt viele Besucher - Ralf Beyer gewinnt Kochwettbewerb

07.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:35 Uhr
Johann Schrenk
  −Foto: Schrenk, Johann, Röttenbach

Röttenbach (HK) Bei strahlendem Spätsommerwetter sind die Besucher zum 19. Kartoffelmarkt nach Röttenbach geströmt. Alljährlich richtet der Landkreis Roth gemeinsam mit der Gemeinde dieses bunte Fest rund um die "tolle Knolle" aus.

Schon am Vortag waren zahlreiche fleißige Helfer zu Gange, um die Stände im Festzelt und auf dem Freigelände vorzubereiten. Zur Tradition des Marktes gehört auch die Kartoffelsuppe frisch aus dem Kessel, die von den Mitgliedern des Heimat- und Gartenbauvereins bereits am Samstag vorbereitet wird. Dazu treffen sich auf dem Hof des Mühlstettener Kartoffelbauern Anton Pflock und seiner Frau Barbara Helferinnen aus der Nachbarschaft, um aus einem knappen Zentner Kartoffeln eine original fränkische Äbirn-Suppn zuzubereiten.

Vor zehn Jahren habe Barbara Pflock, so in einem Gespräch mit unserer Zeitung, das Rezept von Therese Hausmann, die aus Altersgründen den Vorsitz im HGV abgegeben hatte, in die Hand gedrückt bekommen. Das Rezept selbst verrät sie allerdings nicht. Dass neben Kartoffeln auch Schinkenspeck mit beigegeben wird, ließ sich in der Kartoffelsuppen-Küche der Familie Pflock nicht ganz verheimlichen. Insgesamt ergibt die mühsame Arbeit des Schälens, Zerkleinerns und Kochens rund 300 Portionen, die im Festzelt am Sonntag ab 11 Uhr ausgeschenkt werden. Um 14 Uhr war sie gestern bereits ausverkauft.

Höhepunkt war wie jedes Jahr der Kochwettbewerb auf der Bühne, der von Landrat Herbert Eckstein und von Bürgermeister Thomas Schneider souverän moderiert wurde. Dabei überboten sich die beiden Protagonisten der Lokalpolitik mit lockeren Sprüchen und witzigen Anekdoten aus dem südlichen Landkreis Roth.

Die Wettbewerbsteilnehmer für die Zubereitung einer Äbirn-Suppn wurden spontan von Eckstein und Schneider auserwählt. Dies Jahr traf es Bürgermeister Ralf Beyer aus Heideck, der die beste Kartoffelsuppe zubereitete, vor Seenlandkönigin Katharina Strobel und HTI-Niederlassungsleiter Bernhard Haas.

In seiner Abschlussrede wies Landrat Eckstein noch auf ein "Grundübel unserer Gesellschaft" hin, wonach viel zu viele Lebensmittel weggeworfen würden, und das, obwohl an anderen Ecken der Welt zahlreiche Menschen hungern müssten. Das sei aus seiner Sicht unerträglich und müsse bei jedem einzelnen von uns zum Umdenken führen: Nahrungsmittel sollten weniger und gezielt eingekauft werden, wobei regionale Produkte immer bevorzugt werden sollten. "Direktvermarktung für ein gutes Klima" lautete auch das Motto des Amtes für Landwirtschaft und Forsten in Roth für den diesjährigen Kartoffelmarkt. Rosemarie Bramer trug dazu vor großem Publikum ihre kritischen Gedanken vor.

Im Gespräch mit unserer Zeitung äußerten sich die Kartoffelbauern Johann Gilch aus Röttenbach und Heinrich Bub aus Büchenbach/Aurau verhalten positiv zur diesjährigen Kartoffelernte. Es sei zwar weniger geerntet worden, aber mit der Qualität sei man in diesem Jahr zufrieden. Das trockene Wetter habe den Pflanzen weniger geschadet.

Auf dem Festgelände herrschte bis in den späten Nachmittag hinein ein buntes Treiben. Zahlreiche Stände boten Lebensmittel aus der Region an, darunter neben den Kartoffeln auch Kürbisse und Kürbiskernprodukte, Öle, Obstbrände. Auch zahlreiche Vereine waren auf dem Festplatz aktiv, darunter der Fischereiverein und der Helferkreis Röttenbach, um nur zwei zu nennen.

Im Festzelt präsentierten sich zahlreiche Einrichtungen, Vereine und Verbände, darunter der Bund Naturschutz, das Rote Kreuz, das Haus für Kinder, der katholische Frauenbund, die Direktvermarkter beim Landratsamt, der Seniorenbeirat, der ambulante Pflegedienst HPR und der VdK. Ihre Waren boten zudem zahlreiche Direktvermarkter an, dazu stellte Christa Kauschka ihr zweites Röttenbacher Heimatbuch vor.

Johann Schrenk