Von Hauptstadt zu Hauptstadt

07.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:43 Uhr

Vielleicht ein bisschen müde - aber glücklich: So lautet die Bilanz von Marc Bernreuther am Ende der zweiten Woche seiner Weltreise mit dem Rad.

Zurückgelegt hat der Sohn von Brauereichefin Marlies Bernreuther inzwischen knapp 800 Kilometer. Sein Weg hat ihn dabei von der österreichischen Hauptstadt Wien immer der Donau entlang in die ungarische Hauptstadt Budapest geführt.
Die erste Etappe dieser Woche führte den 25-Jährigen über rund 85 Kilometer von Wien nach Bratislava. "Der Weg war heute deutlich schwieriger als bislang", schrieb Bernreuther am Montag. "Um genau zu sein, war es zwischendurch so unwegsam, dass ich mir vorstellen kann, dass das so schnell nicht nochmal passiert. Ich bin nämlich praktisch vier Kilometer durch fließendes Gewässer gefahren - so überschwemmt waren die Feldwege. Ein perfekter Test für mein Equipment, das heute alle Tests bestanden hat! Jetzt bin ich in Bratislava und es gefällt mir so gut, dass ich überlege, noch einen Tag zu bleiben. Aber jetzt gibt es erstmal typisch slowakisches Abendessen. Das mit dem Vegetariertum kannste hier knicken! "

Am Dienstag beschloss Bernreuther dann tatsächlich, einen weiteren Tag in Bratislava zu bleiben. "Diese Stadt hat mehr verdient als ein paar wenige Abendstunden. Und was ist der beste Weg, um eine Stadt zu erkunden? Richtig: Man geht laufen! "

Am Mittwoch zog es Marc Bernreuther aber weiter, und zwar richtig. Über 160 Kilometer durch die Slowakei von Bratislava nach Sturovo. "Vom Donau-Rad-Highway bis zum kilometerlangen Kiesbett war heute alles dabei. Man beachte die Geschwindigkeit, mit der ich zwischendurch gereist bin. Fünf Kilometer im 32er Schnitt - und dann wieder komplett ausgebremst. Es passiert jetzt auch ab und zu, dass die Strecke ohne Vorwarnung komplett gesperrt ist und man kilometerweit zurückfahren und sich eine andere Route überlegen muss. Die letzten 30 Kilometer bin ich mit zwei Kollegen aus Nürnberg gefahren. Wir haben viel gequatscht und so ging die letzte Stunde schnell rum. Morgen muss ich nur einmal umfallen und bin in Ungarn. Ab dann ist es auch mit dem Euro vorbei. Die restlichen 50 Kilometer nach Budapest werden eine Sightseeing-Tour und ich freu mich drauf. "
Aber von wegen Sightseeing-Tour: "Das war fast genauso hart wie die 160 Kilometer gestern", schrieb Bernreuther am Donnerstag nach der Ankunft in Budapest. "Leider haben mich meine Karten heute auch mehrfach im Stich gelassen. Unnötige und vor allem unnötig steile Berge, die ich komplett umsonst gefahren bin, waren das Resultat. Und durchgehend wurde ich auf schlecht geteerten Straßen eng von Autos, Transportern und LKWs überholt. Aber ich bin heil angekommen, freue mich über die Gastfreundschaft der Großeltern meines guten Freundes Mark und auch darauf, mir jetzt ein paar Tage Budapest anschauen zu dürfen. "