Heideck
Aula statt Innenhof: Die Stadt verschönert das Schulgebäude

29.09.2021 | Stand 23.09.2023, 21:02 Uhr
Die geplante Aula anstelle des Innenhofs: Der Flur des Verwaltungstrakts mit Brüstung ist links oben zu sehen, gleichsam eine Empore bei Veranstaltungen. Rechts liegen sichtbar die Rohre für die Lüftungsanlage der Aula. −Foto: Wenzel Architekten + Ingenieure)

Heideck - Viel Geld wert ist dem Heidecker Stadtrat die Innensanierung des Schulgebäudes. Für rund 3,2 Millionen Euro brutto wird dort nicht nur die gesamte Haustechnik saniert. Auch der Innenhof soll überdacht und zu einer Aula umgestaltet werden. Bürgermeister Ralf Beyer (FW) freute sich, dass es mit dem neuen Planungsteam nun gut vorangehe. Architekt Thomas Wenzel stellte dem Rat die Planung für Sanierung, Aula und Barrierefreiheit vor.

Außen ist die Schule bereits vor einigen Jahren saniert worden, die Arbeiten innen beginnen wohl in den nächsten Sommerferien. Ein Plattform-Aufzug vom Keller aus in die verschiedenen Ebenen gewährleistet die Barrierefreiheit und wird neben der künftigen Aula eingebaut.

Die Verwirklichung der Aula, die sich die Schulleiterin Martina Wirsing schon sehr lange für ein gelungenes Schulleben wünscht, wird nun konkret. Möglich wird das durch ein Industrie-Systemdach mit Lichtkuppeln, eine voll gedämmte, leichte Aluminium-Konstruktion, so dass keine aufwendige und damit teure Stützkonstruktion nötig wird. Die Aula wird 145 Quadratmeter groß sein und mit einer mobilen Bühne rund 140 Sitzplätze bieten - ohne Bühne sogar knapp 200. Die Lichtkuppeln können für Veranstaltungen mit Projektion verdunkelt werden.

Toiletten fallen zu Gunstenvon Stühlen kleiner aus

Der Eingangsbereich wird neu gestaltet mit Windfang und einem Hausmeisterraum zur Essensausgabe. Die Toiletten will der Architekt verkleinern, um Platz zu schaffen für ein Stuhllager. "Toiletten gibt es ausreichend auch an anderer Stelle", sagte Wenzel. Die Verglasung der künftigen Aula zum Treppenhaus hin muss ihm zufolge durch eine Brandschutz-Verglasung ersetzt werden. Die bestehende Pausenhalle bleibt zur Aula hin offen.

Mit Brüstungen zur Aula hin gestaltet wird der Flur des Verwaltungstrakts, so dass man bei Veranstaltungen auch von oben zusehen kann. Hier oben sind zum Treppenhaus hin Brandschutz-Türen einzubauen, wie der Architekt den Stadtrat informierte.

Auch im Bereich der Klassenzimmer gibt es eine entscheidende Veränderung: Jeweils zwei Klassenzimmer erhalten einen Gruppenraum und zusätzlich eine größere Garderobe als bisher.

Thomas Jonissek vom Ingenieurbüro für Haustechnik in Allersberg stellte die Details der Haustechnik-Sanierung vor. Erneuert würden alle Rohre, die Heizkörper und WC-Anlagen. Da die Aula komplett im Inneren des Hauses liege, werde eine Belüftungsanlage benötigt, denn eine Lüftung durch die Oberlichter reicht ihm zufolge nicht immer aus. Die Anlage könne man je nach Besucherzahl unterschiedlich einstellen. Das Lüftungsgerät wird im Untergeschoss im Hausmeisterraum eingebaut, die Rohre für Zu- und Abluft verlaufen an der Decke der Aula, es gibt Filter und die Wärme wird rückgewonnen.

Alle Klassenzimmer erhalten jeweils eine dezentrale Be- und Entlüftung über die Decke und durch Lüftungsgitter hinaus ins Freie. Die Beleuchtung durch ein abgependeltes Lichtschienensystem mit Tageslichtsteuerung verhindere, dass unnötig lang das Licht brennt. Zusätzliche Leuchten können leicht eingeklinkt werden, beispielsweise fürs Waschbecken.

Bürgermeister hofft auf 50 Prozent Zuschuss

Das alles kostet jede Menge Geld, weshalb sich der CSU-Fraktionssprecher Johannes Hämmerling nach der Höhe der zu erwartenden staatlichen Förderung erkundigte. Lüftungsanlagen oder Barrierefreiheit würden derzeit recht hoch gefördert, antwortete der Bürgermeister. Andere Dinge jedoch deutlich weniger. Im Schnitt werde man wohl auf die Hälfte der Kosten - 3,2 Millionen sind veranschlagt - als Förderung kommen.

Einstimmig beschloss der Stadtrat, den Sanierungsbeschluss vom Februar 2017 aufzuheben. Dieser sei nicht mehr aktuell, beispielsweise, weil damals noch niemand an Lüftungsanlagen dachte, erläuterte Kämmerer Roland Hueber. Der Stadtrat stimmte dann der Generalsanierung des Grassibaus, dem Einbau eines Plattformlifts sowie der Überdachung des Innenhofs zu. Und natürlich dem Einbau der Lüftungsanlagen für den Klassentrakt und für die geplante Pausenhalle. In Corona-Zeiten muss ein wenig mehr getan werden.

HK

Eva Schultheiß