Roth
Apotheker als Lotsen

Zehn "Demenzfreundliche Apotheken" im Landkreis sind beim Pilotprojekt dabei

29.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:30 Uhr
Das Projekt "Demenzfreundliche Apotheke" startet im Landkreis Roth. Petra Lobenwein und Bettina Honeiser (von links) sehen die zehn Apotheken als Anlaufstelle vor allem für Angehörige. −Foto: Kreisklinik

Roth/Hilpoltstein (HK) Durch langjährige Kontakte zu ihren Kunden sind die Apotheken bereits heute Anlaufstelle für viele Gesundheitsfragen.

Besonders eignen sie sich, um Demenzpatienten und ihre Angehörigen über Präventionsmöglichkeiten oder Unterstützungsangebote zu informieren. Vor diesem Hintergrund startete unter Federführung der Gesundheitsregion Plus im Landkreis Roth, der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Landesverband Bayern und der Bayerischen Apothekerkammer in der Kreisklinik Roth, das Projekt "Demenzfreundliche Apotheke".

Im Landkreis Roth nehmen zehn Apotheken an dem Projekt teil. Insgesamt nahmen an der Auftaktveranstaltung 28 Apotheker aus den Landkreisen Roth, Weißenburg-Gunzenhausen, Schwabach und Nürnberger Land teil.

Auf die Frage, was das Projekt leisten wird, erklärte Bettina Honeiser, stellvertretende Pflegedienstleiterin der Kreisklinik Roth und stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Landesverband Bayern, dass die Apotheker und pharmazeutisch-technischen Assistenten künftig thematisch geschult werden, ihre Zusammenarbeit mit lokalen Partnern sowie der Alzheimergesellschaft verstärken und in der Öffentlichkeit als "Lotsen im Gesundheitswesen" auftreten werden. "Viele Angehörige von demenzkranken Patienten sind so stark in deren Pflege eingebunden, dass sie fast keine Zeit mehr haben, um sich über mögliche Entlastungsmöglichkeiten zu informieren und dankbar für jede Unterstützung sind", sagte Honeiser.

Die Apotheken wären deshalb als Anlaufstellen für unterstützende Beratung bestens geeignet. Apotheker erleben häufig hautnah die Ängste und Sorgen von Angehörigen bei der Versorgung von betroffenen Familienmitgliedern. "Nach der Diagnose Demenz sind viele Betroffene zunächst unsicher", weiß Petra Lobenwein vom Pflegestützpunkt Roth aus ihrem Arbeitsalltag zu berichten.

In der Praxis geht es den Initiatoren des Projekts darum, die Patienten oder deren Angehörige in der Apotheke anzusprechen und ihnen erstmals die speziell konzipierten Apothekenflyer oder andere Infomaterialen mitzugeben. Auf Wunsch kann anschließend auch direkt der Kontakt zu einer Beratungsstelle hergestellt werden.