Thalmässing
"Am Ende werden alle profitieren"

Marktgemeinde Thalmässing sagt Ja zu mehr Zusammenarbeit der Kommunen

11.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:41 Uhr
Leben herrscht unter der Woche auf dem Marktplatz meist nur, wenn die Kinder auf den Schulbus warten. Damit in den Orten des südlichen Landkreises wieder mehr Leben im Ortskern, nicht nur in Thalmässing, einkehrt, gibt es im ILE auch ein Handlungsfeld "Orts- und Innenentwicklung". Um das kümmert sich die Gemeinde Thalmässing. −Foto: Foto: Karch

Thalmässing (HK) Die Zustimmung zum Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILE) Jura-Rothsee war für den Thalmässinger Marktrat nur eine Formsache. Allerdings unterstrichen die Mitglieder, dass das Konzept mit Leben gefüllt und ständig den sich ändernden Bedingungen angepasst werden müsse.

Ein besseres Miteinander wollen die fünf Kommunen im südlichen Landkreis, Allersberg, Greding, Heideck, Hilpoltstein und Thalmässing, künftig pflegen. Das bringt nicht nur Synergieeffekte bei der Umsetzung von gemeindeübergreifenden Projekten, sondern ist auch die Voraussetzung dafür, dass es für eigentlich nicht förderfähige Projekte doch Zuschüsse gibt. "Die interkommunale Zusammenarbeit wird immer wichtiger", unterstrich Bürgermeister Georg Küttinger.

Sechs Handlungsfelder wurden dafür formuliert, wie Entwicklungsmanager Lars Strobel in der Sitzung des Marktrats am Dienstagabend noch einmal in Erinnerung rief. Außer dem Thema "Orts- und Innenentwicklung", für das Bürgermeister Georg Küttinger federführend ist, gibt es noch die Handlungsfelder Demographie und Vorsorge, Landschaft und Landwirtschaft, Kultur und Tourismus, Wirtschaft und Infrastruktur sowie Zusammenarbeit. Ab kommender Woche löst Küttinger Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl als Vorsitzender für ein Jahr ab.

Im Bereich der Verwaltungen funktioniere diese Zusammenarbeit schon, versicherte Strobel und nannte als Beispiele die Themen EDV und Datenschutz. Die Prioritätenliste, die die Kommunen ausgearbeitet hätten, sei nicht in "Stein gemeißelt", betonte Strobel. Man könne jederzeit etwas verschieben, weglassen oder ergänzen. Zudem müsse jede Maßnahme von den kommunalen Gremien auch beschlossen werden. Für die Umsetzung von ILE müsse man weg vom Kirchturmdenken, es sei ein Geben und ein Nehmen. "Aber am Ende werden alle profitieren", zeigte sich der Entwicklungsmanager überzeugt.

"Das ist ein Supergrundgedanke", lobte Michael Kreichauf (CSU). Doch könne das Ja zum ILE nur der erste Schritt sein. "Wir müssen das mit Leben füllen, sonst ist es das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben ist." Für Martin Hauke (TL) war der wichtigste Aspekt, dass das Konzept ständig aktualisiert werden könne. "Wir müssen über das, was sich tut, ständig berichten", mahnte Heinz Müller (CSU). "Das darf nicht im stillen Kämmerlein passieren, sondern muss ein Dauerbrenner sein."

Andrea Karch