Hilpoltstein
89 Mitarbeiter weiter vor ungewisser Zukunft

Insolvenzverfahren der Firma Kegler eröffnet - 36 Firmenangehörige freigestellt - Viele Gespräche mit Interessenten

04.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:14 Uhr
Die Firma Horst Kegler Präzision hat nach Ansicht von Insolvenzverwalterin Mechthild Bruche eine Zukunft. Wie viele der aktuell 89 Mitarbeiter dann allerdings weiterbeschäftigt werden können, steht noch in den Sternen. −Foto: Bader

Hilpoltstein - Das Insolvenzverfahren der Hilpoltsteiner Firma Horst Kegler ist am 1. Juni eröffnet worden. Die Zukunft des Traditionsunternehmens und seiner Mitarbeiter ist allerdings weiterhin ungewiss. "Wir haben allerdings einige strategische Interessenten aus der Branche, die den Betrieb übernehmen könnten", sagt Insolvenzverwalterin Mechthild Bruche von der Nürnberger Rechtsanwaltskanzlei Dr. Beck & Partner. Trotzdem: 36 Mitarbeiter sind schon jetzt freigestellt und die Zukunft für die aktuell 53 Beschäftigten bleibt offen.

 

Die Corona-Krise hat die Hilpoltsteiner Firma, die bereits 1932 gegründet worden ist, stark in Bedrängnis gebracht. "60 Prozent des Umsatzes stammt aus der Luftfahrtbrnche", so die Insolvenzverwalterin. Eine Branche, die derzeit weitgehend am Boden liegt. Weitere zehn Prozent hat die Firma Kegler mit Kunden aus dem Automobilbereich generiert. Auch hier ist die Auftragslage schlecht.

Trotzdem sei die Firma Kegler mit ihren Präzisionsteilen für die Luftfahrt bekannt und verfüge zudem über gute Zertifizierungen. Beides soll helfen, einen Käufer zu finden. "Wir haben hier durchaus interessante Gespräche", so Bruche. "Und es sind auch welche aus der Region dabei."

Die Namen der Firmen, mit denen sie derzeit Gespräche über eine Übernahme führt, möchte Bruche allerdings noch nicht nennen,. "Das ist bei laufenden Gesprächen nicht gut", so die Juristin. Die Firma werden derzeit von den einzelnen Interessenten durchleuchtet "und die Verhandlungen konkretisieren sich jeden Tag". Bruche hofft deshalb, bereits bis zum Ende diesen Monats zu einem Ergebnis zu kommen.

Trotzdem lässt die Insolvenzverwalterin keinen Zweifel daran, das wohl nicht alle Mitarbeiter weiterhin einen Arbeitsplatz in Hilpoltstein haben: "Wir entwickeln ein Konzept mit reduziertem Personal um die Firma sanierungsfähig aufzustellen", so Bruche. "Wie viele Mitarbeiter letztlich bleiben können, kann ich allerdings derzeit noch nicht sagen."

Positiv sieht Bruche, dass die Verhandlungen mit den Kunden - darunter sieben aus der Luftfahrt - bisher zu guten Ergebnissen geführt hätten. Somit stehe die Firma auch in der derzeit schwierigen Lage nicht mit leeren Händen da.