Undurchschaubares Finanzierungskonzept

29.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:27 Uhr

Zum selben Thema: Wenn man sich etwas näher mit den in der Marktratssitzung am 22. April präsentierten Informationen zu den finanziellen Aspekten dieses Projektes auseinandersetzt, stellt man fest, dass dem Wunsch nach finanzieller Transparenz, um die viele Bürger mit dem Schreiben vom 15. April gebeten hatten, nicht gefolgt wurde.

Die genannten Gesamtkosten von etwa 1,2 Millionen Euro beinhalten nicht den Erwerb der Grundstücke durch den Markt Nassenfels sowie die notwendigen Erschließungskosten.

Beides wird der Markt Nassenfels alleine tragen müssen. In der Annahme von rund 270000 Euro für den Grunderwerb (hier wurde seitens Bürgermeister Hollinger als Kosten circa 2,5 Euro/Quadratmeter genannt, was nicht nachvollziehbar ist - die Realität liegt eher bei 5 bis 8 Euro/Quadratmeter) und die Erschließung bedeutet dies, dass die Marktgemeinde Nassenfels Gesamtkosten in Höhe von rund 750000 Euro tragen muss.

Dort ist das zinslose Darlehen und dessen Kosten in Höhe von 100000 Euro an den FC Nassenfels nicht berücksichtigt, welches beim FC Nassenfels in der Finanzierung hinterlegt ist.

Weitere Kosten für die notwendige Wasserversorgung und gegebenenfalls Brunnenbohrungen, deren Klärung bis heute nicht gegeben ist, sind in der Betrachtung überhaupt nicht aufgeführt. Auch die weitere Verwendung der heutigen Sportstätten und daraus resultierende Kosten wurden in keinem Punkt erwähnt, obwohl all diese Fragen seitens der Bürger mit Schreiben gestellt wurden. Wenn entsprechende Maßnahmen zur Renaturierung durchgeführt werden, liegt man auch dort sehr schnell wieder in einem sechsstelligen Eurobereich für die Marktgemeinde.

Derzeit beheimatet der FC Nassenfels zwei Seniorenmannschaften; die drei Jugendmannschaften sind jeweils in Spielgemeinschaften mit anderen Ortschaften organisiert und spielen zum Teil gar nicht auf dem Sportgelände in Nassenfels.

Bei circa 20 Heimspieltagen pro Saison und Betrachtung eines 20-Jahres-Zeitraums bedeutet dies bei Kosten in Höhe von etwa 800000 Euro für den Markt Nassenfels, dass jedes Heimspiel des FC Nassenfels seitens der Nassenfelser Bürger mit rund 2000 Euro gesponsert wird.

Hier darf man die Frage stellen, ob dies den Nassenfelser Bürgern ob der bisherigen Intransparenz bewusst ist und auch so mitgetragen wird?

Voraussetzung für eine Marktratsentscheidung sollte bei einem Vorhaben in dieser Größenordnung absolute Kostentransparenz aller Kosten, die im direkten Zusammenhang mit dem Projekt für die Marktgemeinde entstehen, sowie die frühzeitige Einbindung aller Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde sein.

Klaus Schug
Nassenfels