"Unsere Jugend hat gewählt!"

Zum Artikel "Was meint Ihr, wie die Wahl ausgeht?" (EK vom 6. Oktober):

08.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:31 Uhr

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Mit großem Interesse habe ich den Artikel gelesen und mich über Internet informiert, wie unsere Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren bezüglich der Landtagswahl am Sonntag ihre Stimmen vergeben haben. Ich war sehr überrascht über das Ergebnis. Rund 70000 Jugendliche haben in 450 Wahllokalen in Bayern und im Internet ihre Stimmen abgeben. In Eichstätt stand in der Berufsschule am Burgberg eine Urne bereit.

Die bislang arrivierten Parteien wurden kräftig abgewatscht. Die CSU erhielt gerade mal 24,20 Prozent. Das sind noch einmal rund 10 Prozent weniger als die bisherigen schlechtesten Prognosen.

Das ist aber beileibe kein Grund für die anderen Parteien, sich darüber zu freuen oder gar entspannt zurückzulehnen. Die 11,41 Prozent der SPD, 6,11 Prozent der FDP und 5,44 Prozent der Freien Wähler sollten auch diese Verantwortlichen zum Nachdenken bringen. Überraschend finden auch die Linken mit 4,28 Prozent nicht die Zustimmung der Jugend. Die Grünen scheinen die Zukunft für die jungen Wähler zu sein. 23,77 Prozent sind schon ein sehr starkes Pfund. Auch die AfD liegt nicht im Fokus der Jungwähler, mit 8,28 Prozent werden sie wohl nicht zufrieden sein. Über 20 Prozent der jungen Leute stimmten für elf weitere Parteien.

Die Verantwortlichen aller Parteien sollten jetzt nicht den großen und unter Umständen fatalen Fehler begehen, dieses Ergebnis als jugendliche Unerfahrenheit abzutun oder als naiv, politisch manipulierbar oder als noch politisch unfähig zu werten. Diese künftigen Wähler haben sich klar, deutlich und laut zu Wort gemeldet und eindeutige Zeichen für die Zukunft gesetzt. Wenn diese Stimmen auch heute noch nicht gewertet werden, so werden diese Jugendlichen bald in die Politik einsteigen und die heutigen politischen Spitzenämter übernehmen.

Ich bin überzeugt davon, dass diese "Zukünftigen" nicht mehr das derzeitige aufdringliche Machtgehabe, die zu oft unerträgliche Arroganz und den persönlichen übertriebenen Egoismus vieler (natürlich nicht aller!) der heutigen Politiker-Generation übernehmen. Ich habe die große Hoffnung, dass unsere "politischen Nachkommen" wieder eine Politik pflegen werden, die der "kleine und normale Bürger" auch verstehen und nachvollziehen kann.
Adalbert Lina
Eichstätt