Eichstätt
Neue Kraftquelle im Pfarrgarten

Feierlich weihte die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde mit Steinmetz Rupert Fieger ihren neuen Brunnen ein

17.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:29 Uhr
Viele Angehörige der evangelischen Gemeinde wohnten zusammen mit Pfarrerin Christiane Rabus-Schuler, Pfarrer Martin Schuler und Künstler Rupert Fieger der feierlichen Segnung und Einweihung des neuen Brunnens bei. −Foto: Kusche

Eichstätt (ddk) Es ist das letzte Mosaiksteinchen im Neubau des evangelisch-lutherischen Gemeindezentrums in Eichstätt, das noch fehlte: ein neuer Brunnen, der nun die Außenanlagen schmückt.

Im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes zum Thema "Wasser" und einer kleinen Feierstunde weihten die Gemeindemitglieder die schmucke Wasserquelle zusammen mit Pfarrerehepaar Martin Schuler und Christiane Rabus-Schuler, Vertretern des Kirchenvorstands, vielen Gästen und Künstler Rupert Fieger ein.

Wie eine wunderbare Fügung scheint es, dass das recht lange Zitat, das den neuen Brunnen ziert, genau auf die Umlauflänge von 4,8 Metern passt, betonte Steinmetz und Künstler Rupert Fieger, der den Brunnen in bewährt eindrucksvoller Weise gefertigt hat: "Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben. Vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt", so ist die Bibelstelle aus dem Johannesevangelium 4/14 rund um den oberen Brunnenumlauf in prächtigen Lettern in den Marmor eingraviert. "Auch dieses Gotteshaus ist eine Oase, eine Quelle der Kraft und geistigen Orientierung und Erneuerung", so Fieger. Daher stelle der Brunnen ein Zeichen unseres Lebenswegs und auch unseres Kreuzwegs dar. So wie das Wasser in unterschiedliche Richtungen strebe, Umwege mache, Stein durchbreche und sich seinen Weg bahne, so verhalte es sich auch bei den Menschen mit dem Ringen um den rechten Weg. Und so wie die vier Ströme des Paradieses in verschiedene Richtungen weiterliefen, so hätten doch alle den gleichen Ursprung im Zentrum des Kreuzes, erläuterte Fieger die Idee seines Brunnens. Dort entspringe die Quelle und biete eine nie versiegende Kraft für das Leben.
In Kreuzform hat Fieger daher auch den neuen Brunnen gearbeitet, der aus mehreren Entwürfen des Eichstätter Künstlers vom Kirchenvorstand und von der Pfarrgemeinde ausgewählt worden war. Knapp zwei Jahre hat Fieger an dem Kunstwerk aus Solnhofener Marmor gearbeitet: "Ohne Wasser können wir nicht leben. Es ist also auch die tiefer liegende Symbolik, die die eingravierte Bibelstelle aus dem Johannesevangelium unterstreicht - die Sehnsucht des Menschen nach dem Wasser, das Erquickung schafft für alle, die wir mühselig und beladen sind", erläuterte Fieger. Auf den Brunnen hat er - stellvertretend für die Menschen - zwei Tauben gesetzt: eine neugierige und eine in sich ruhende, die jeweils das aktive Leben (vita activa) und das besinnlich-beschauliche Leben (vita contemplativa) widerspiegeln sollen.

Pfarrerin Christiane Rabus-Schuler dankte dem Künstler für sein gelungenes Werk und allen Spendern für die großzügige Unterstützung des Brunnenbaus: "Wir haben nun einen wunderschönen neuen Ort der Begegnung und eine Kraft gebende Quelle des Lebens", betonte sie abschließend, bevor der Kirchenchor die Feierstunde noch musikalisch umrahmte.