Seuversholz
Ein Schmuckstück auf dem Jura

Seuversholz feiert den Abschluss seiner Dorferneuerung – Kosten liegen bei 1,14 Millionen Euro

21.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:53 Uhr

Nach einem festlichen Kirchenzug (oben) ließen es die Seuversholzer Bergschlagböllerschützen auf dem neu gestalteten Dorfplatz zur Feier des Tages gewaltig krachen (unten, links). Bürgermeister Willibald Schneider (rechtes Bild, links) übergab symbolisch den Schlüssel für das Seuversholzer Gemeinschaftshaus an den Feuerwehrkommandanten Daniel Bittl (2. von links) und die Vorstände der Ortsvereine. - Fotos: fsg

Seuversholz (EK) Nach zwölf Jahren „vorbildlicher Gemeinschaftsleistung“, so lobte Bürgermeister Willibald Schneider, konnte der 436 Einwohner zählenden Ort Seuversholz am gestrigen Sonntag den Abschluss seiner Dorferneuerung feiern.

Insgesamt 1,14 Millionen Euro kostete das Ganze. Finanziert wurde die Dorferneuerung durch Fördergelder der Europäischen Union, aus dem Bund und vom Freistaat. Den Rest brachte die Gemeinde Pollenfeld auf – es war der größte Anteil der Kosten mit fast einer halben Million Euro. Geld, das gut angelegt ist, so war der einhellige Tenor der Besucher des Festes gestern. So ist Seuversholz doch ein echtes Schmuckstück auf dem Jura.

Der Festakt begann mit einem Dankgottesdienst in der Filialkirche St. Nikolaus. Zelebriert wurde er von Ortspfarrer Arnold Manuk; die Jura-Blaskapelle Pollenfeld umrahmte die Messe musikalisch. Anschließend führte ein Festzug mit den Fahnenabordnungen der Ortsteilfeuerwehren und den Ehrengästen zum neu erbauten, zentral gelegenen Gemeinschaftshaus in der Dorfstraße, das von Pfarrer Manuk den kirchlichen Segen erhielt. „Möge das Haus offene Fenster zum Himmel und offene Türen zur Welt haben“, sagte der Geistliche. Das multifunktionale Gebäude dient in erster Linie der Freiwilligen Feuerwehr als Gerätehaus und für Schulungszwecke. Allerdings soll es auch Bürgern und Vereinen zur Verfügung stehen. Schließlich konnten die Kosten des Projekts durch die enorme Eigenleistung der Bürger erheblich reduziert werden. Die Baumaßnahme wurde mit 61 000 Euro aus Mitteln des Bayerischen Dorfentwicklungsprogramms gefördert. Am Ende der Einweihung überreichte Bürgermeister Schneider symbolisch den Schlüssel für das Gemeinschaftshaus an die örtlichen Vereinsvorsitzenden zur weiteren Nutzung.

Landrat Anton Knapp gratulierte der Bevölkerung und der Gemeinde Pollenfeld in einem Grußwort. Er betonte, dass Heimat auch ein Dach über dem Kopf brauche. Das Gemeinschaftshaus bilde im Zentrum des Dorfes neben der Kirche eine gute Symbiose zum gelungenen Ortsbild. Die Abschlussfeier der Dorferneuerung bildete den Höhepunkt des Festes. Bürgermeister Schneider gab in seiner Ansprache einen Rückblick auf die Anfänge und schlug den Bogen bis zur Vollendung des Verfahrens. Dabei erinnerte er noch einmal an die einzelnen Abschnitte der Dorferneuerung, die mit der Umgestaltung der Gehwege und Randbereiche beim Ausbau der Kapellenstraße und Osterstraße begonnen hatte.

In einem weiteren Bauabschnitt wurde die Dorfstraße umgestaltet. Durch private Initiativen entstanden hier wunderbare Vorgärten und Höfe, die laut Schneider eine Aufwertung des Dorfbildes bedeuten. Der Dorfplatz neben der Kirche stellt die Schlüsselmaßnahme der Dorferneuerung dar. Durch den Abbruch der alten Schule wurde Platz für einen zentralen Ort der Begegnung geschaffen. Eine Steinskulptur, die zwei Schulkinder darstellt und vom Eichstätter Künstler Rupert Fieger geschaffen wurde, erinnern an das ehemalige Seuversholzer Schulhaus. Schließlich wurde durch die Dorferneuerung der Dorfweiher als belebendes Element im Dorf wiederentdeckt. Der Bau des Gemeinschaftshauses stellte den Schlusspunkt des Verfahrens dar. Bürgermeister Schneider bedankte sich bei „seinen Seuversholzern“, die aktiv an der Neugestaltung ihres Heimatortes mitgewirkt haben. „Sie können stolz sein auf diese gelungene Dorferneuerung und sie als ihr Gemeinschaftswerk betrachten.“ Der Vorstandsvorsitzende der Teilnehmergemeinschaft Seuversholz II, Alexander Mayr vom Amt für Ländliche Entwicklung, schrieb den Erfolg der Dorferneuerung vor allem den sechs Arbeitskreisen zu. Mit 48 Mitgliedern hätten diese mehr als 50 Treffen unter dem Leitbild „Seuversholz, unser bodenständiges Dorf mit Tradition – gemeinsam in die Zukunft“ das Verfahren vom ersten Tag an mitgestaltet.