Eichstätt
Von der Wiege bis zur Bahre

Amüsante Lebensweisheiten in Wort und Musik bei der 39. "Volksmusik in der Residenz"

24.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:32 Uhr
Stimmgewaltig und harmonisch wie die gesamte Veranstaltung präsentierten sich die Mitwirkenden der 39. Auflage der "Volksmusik in der Residenz" am Freitagabend. Oben: Männergesangsverein Liederkranz Hepberg. −Foto: Bauer

Eichstätt (EK) Den Besuchern der Volksmusik in der Residenz hat es sehr gut gefallen. Sie waren lustig, lachten, amüsierten sich an den musikalischen Beiträge der Musikgruppen und an den Gedichten, Anekdoten und Witzen von Sprecher Gerhard Julius Beck. Und sie spendeten viel Beifall. Veranstalter waren der Landkreis und die Volksmusikfreunde im Kreis Eichstätt. Die Leitung hatte Kreisheimatpfleger Dominik Harrer.

Es war etwas kühl an diesem Abend. Deshalb strömten nicht wie gewohnt so viel Leute zur 39. "Volksmusik in der Residenz". Die Gäste, die trotz der wenig angenehmen Temperatur kamen, bereuten es nicht. Sie erlebten einen netten und unterhaltsamen Abend, den Rita Böhm als Stellvertreterin von Landrat und Schirmherrn Anton Knapp eröffnete. Sie dankte dem Organisator Dominik Harrer, dem Sprecher Gerhard Julius Beck und den Gruppen.

Das Motto des Abends war "Von der Wiege bis zur Bahre - Musik und G´sang im Lebenslauf". Dazu boten die Gruppen allerlei kurzweilige Musik. Zum musikalischen Auftakt intonierte die Mittendrinmusi einen Marsch. Die Musiker spielte sehr gut zusammen und boten imponierende Musik.

Der Männergesangsverein Liederkranz Hepberg, eine starke Truppe, glänzte gleich mit dem ersten Lied und sang sich in die Herzen der Zuhörer. Es war das Hepberglied, die Hymne zum Jubiläumsjahr, die nach der Polkamelodie "Auf der Vogelwiese ging der Franz" getextet wurde. Beeindruckend war, wie Jürgen Vogl die 20 Männer dirigierte, eben wie eine gut geführte Schulklasse.

Die Musiker der "Zwigglmusi" kommen aus verschiedenen Orten von der Hallertau bis Meggalou (Möckenlohe). Auffallend war die Bassklarinette, ein Instrument, das man nicht jeden Tag sieht und hört. Mit dem dynamischen Spiel der Instrumente und dem Repertoire glänzte die Gruppe. Dominik Harrer und Ingrid Harrer-Hofmann, die "Ruaßkuchlmusi", bekannt auch aus Funk und Fernsehen, begeisterten wieder einmal mit ihrer außergewöhnlichen Originalität und Spritzigkeit. Es war ein musikalischer Hochgenuss, wie die beiden sangen und ihre Instrumente spielten. Sprecher Gerhard Juius Beck spannte in seinen heiter beschwingten, fröhlichen und witzigen und auch zum Teil deftigen Textbeiträgen den Bogen über den Lauf des Lebens: Geburt, Schul- und Jugendzeit, erste Liebe und die Zeit, in der die Kräfte allmählich weniger werden. Auch über den Tod, der zum Leben gehöre, müsse man sprechen, so Beck.

"Wenn der Tag zu Ende geht", mit diesem Lied läutete der Liederkranz Hepberg den Abschied ein. Die "Mittendrinmusi" schloss den musikalischen Reigen des Abends mit dem Marsch "Grüß dich mein Heimatland". Dann noch einmal kräftiger Klang im weiten Rund des Innenhofs der Fürstbischöflichen Residenz, als alle zusammen die Bayernhymne sangen.

Trotz der kühleren Abendluft war es eine gelungene Veranstaltung auf hohem volksmusikalischem Niveau, einfach schön und gemütlich. Der Kommentar einer Besucherin aus München: "Da muss man weit gehen, um eine derart gute Volksmusikveranstaltung zu finden."

Im kommenden Jahr hat die "Volksmusik in der Residenz" das 40-jährige Jubiläum. Initiiert wurde die Veranstaltung damals von der Eichstätter Geigenmusi und der Mannschaft um den späteren Kreisheimatpfleger im Landkreis, Wunibald Iser.

Franz Bauer