Eichstätt
Unbekannter Pfennig entdeckt

Münzhaus Gorny & Mosch versteigert numismatische Rarität

21.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:37 Uhr
Neu entdeckt: eine Münze des Eichstätter Bischofs Gabriel von Eyb. −Foto: Grony & Mosch

Eichstätt (swt) Eine Rarität, ein bislang unbekannter Pfennig des Eichstätter Bischofs, Gabriel von Eyb, steht jetzt zur Versteigerung.

"Diese bislang nicht bekannte Prägung stellt somit eine numismatisch hochinteressante Entdeckung dar", schreibt das Auktionshaus Gorny & Mosch in München in ihrem neuesten Katalog.

Der nur 0,26 Gramm schwere, einseitig geprägte Pfennig zeigt in einem Perlenkreis den Eichstätter Krummstab und den Buchstaben "E". Der Krummstab repräsentiert das Hochstift Eichstätt, der Buchstabe "E" den Prägeort Eichstätt. Auf den ersten Blick könnte man auch meinen, das "E" steht für Eyb oder Eichstätt als Münzherr. Im Standardwerk "Die Münzen des Hochstifts Eichstätt" schreibt Erich B. Cahn, dass das "E" wohl als Münzstätte anzusehen sei, wie analog die Prägungen in Schwabach mit "S" oder Nürnberg mit einem "N".

Bisher war von Bischof Gabriel von Eyb nur ein Pfennig bekannt, der mit einem Band zwei Wappen (das Stifts- und Eyb´sche Familienwappen) zusammenhält und darunter ein "E" zeigt. Bischof Eyb war der erste Bischof, der nach einer über 250-jährigen Ruhepause wieder mit der Münzprägung ab 1511 begann.

Zwei wichtige Ereignisse gingen dieser Aktivität voraus. Zum einen war Eichstätt seit 1500 im Fränkischen Kreis als stimmberechtigter Stand eingegliedert, so dass sich die künftigen Münzprägungen an fränkische Vereinbarungen zu richten hatten. Zum zweiten fand 1510 in Forchheim eine Münzkonvention zwischen der Kurpfalz, Brandenburg, Bamberg und der Stadt Nürnberg statt. Bereits ein Jahr später ließ Bischof Eyb genau nach diesen Vereinbarungen wieder Münzen zu prägen. Dies waren Goldgulden, Schillinge und Halbschillinge sowie Pfennige.

Das nun neu entdeckte Stück ist als absolute Rarität zu betrachten, teilt der Eichstätter Münzexperte Josef Schönwetter mit. Dementsprechend wurde die Münze vom Auktionshaus mit 5000 Euro taxiert. Es wird spannend werden, wenn der Auktionator das Exemplar am 16.Oktober aufruft.