Eichstätt
Umweltfreundlicher unterwegs

An der Erdgastankstelle der Stadtwerke fließt nun erneuerbarer Kraftstoff

16.03.2021 | Stand 20.03.2021, 3:33 Uhr
Biomethan statt fossilem Erdgas gibt es jetzt an der Agip-Tankstelle (von links): OB Josef Grienberger, Robert Eckstein (Diözese Eichstätt), Wolfgang Brandl und Helmut Zecherle (beide Stadtwerke). −Foto: Knopp

Eichstätt - Statt fossilem Erdgas bieten die Eichstätter Stadtwerke an der Agip-Tankstelle an der Ingolstädter Straße nun erneuerbares Biomethan an.

Ganz ohne technische Anpassungen und ohne Zusatzkosten können Erdgasautos in Eichstätt damit quasi CO2-neutral unterwegs sein, so Stadtwerke-Geschäftsführer Wolfgang Brandl bei einen Pressetermin.

Biomethan ist die erneuerbare Alternative zu Erdgas. In der chemischen Zusammensetzung bestehe kein Unterschied - die Herkunft sei entscheidend, wie Brandl weiter ausführte. Bei Biomethan werde nur Energie genutzt, die ohnehin schon vorhanden sei: Biomethan für den Einsatz an Tankstellen entstehe hauptsächlich durch die Vergärung von organischen Rest- und Abfallstoffen aus der Landwirtschaft oder aus Bio-Abfalltonnen in Biogasanlagen. Nach der Reinigung könne Biomethan problemlos über das Erdgasnetz transportiert und an der Erdgastankstelle angeboten werden.

Dies habe Brandl zufolge zwei Vorteile: Erdgasautos mit Biomethan im Tank haben einen um rund 90 Prozent niedrigeren CO2-Ausstoß als mit Benzin betriebene Kraftfahrzeuge und daneben verbesserten sie auch die Luftqualität, "denn Stickoxide, Feinstaub und Rußpartikel spielen fast keine Rolle mehr". Dies bedeute auch für den Fuhrpark der Stadtwerke Eichstätt, bei dem das Unternehmen seit vielen Jahren möglichst auf den Einsatz von Erdgasfahrzeugen setze, "einen weiteren wichtigen Schritt für eine umweltbewusste Mobilität". Bei einem Gesamtbestand von 19 Fahrzeugen verfügen die Stadtwerke aktuell über zehn Erdgasfahrzeuge und ein Elektroauto. Daneben habe sich im Übrigen auch die Diözese Eichstätt vor Kurzem entschlossen, ihren Fuhrpark auf Gasfahrzeuge umzustellen, die nunmehr mit Biomethan betrieben werden können, wie Robert Eckstein vom Umweltreferat der Diözese erläuterte. Insgesamt handle es sich um rund 30 Fahrzeuge, die in der Regel an der Stadtwerke-Zapfsäule betankt würden. Oberbürgermeister Josef Grienberger lobte in dieser Hinsicht das gute Zusammenspiel von Bistum und Stadtwerken. Für Kundinnen und Kunden im Versorgungsgebiet der Stadtwerke, die sich zur Neuanschaffung eines Erdgasfahrzeugs entschließen, bietet das Unternehmen ein Förderprogramm in Form von Tankgutscheinen an. Interessenten können sich hierzu mit den Stadtwerken in Verbindung setzen.

Brandl wies noch darauf hin, dass das Biomethan, das über den Lieferanten Landwärme, München, bezogen wird, derzeit genauso günstig wie Erdgas angeboten werden kann. Der Kraftstoffpreis an der Erdgastankstelle der Stadtwerke liegt aktuell bei 1,109 Euro je Kilogramm. Da ein Kilogramm 1,5 Liter Benzin beziehungsweise 1,33 Liter Diesel entspricht, liegt der vergleichbare Benzinpreis bei 74 Cent je Liter, der vergleichbare Dieselpreis bei 83 Cent je Liter.

kno/EK