Wellheim
Stromverbrauch muss reduziert werden

Feuerwehrhäuser energetisch problematisch - Kanäle teils in schlechtem Zustand

17.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:13 Uhr
Das energetisch problematische Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Wellheim-Konstein steht derzeit auf dem Prüfstand: Durch eine umfassende Sanierung samt Umbau sollen die bestehenden Baumängel beseitigt, die Elektroheizung ersetzt und somit die Stromkosten gesenkt werden. −Foto: Foto: Asbach-Beringer

Wellheim (EK) Es standen nicht viele Punkte auf der Tagesordnung, doch diese - vor allem die TV-Inspektion der gemeindlichen Kanäle, der Feuerwehrbedarfsplan und der Bericht der Rechnungsprüfung - hatten es in sich, sodass die jüngste Wellheimer Marktratssitzung letztendlich länger als gewöhnlich dauerte.

Zunächst erläuterte Alexander Csernik vom Ingenieurbüro BBI aus Ingolstadt die vorläufigen Ergebnisse der TV-Kanalbefahrung, die im vergangenen Jahr durchgeführt worden war: 18,4 Prozent der Kanäle im Gemeindegebiet weisen laut Gutachten starke, 32,4 Prozent mittlere und 49,2 Prozent leichtere Mängel auf. Während der Präsentation kamen die Markträte recht schnell zu der Erkenntnis, dass wichtige Teilbereiche der Kanalisation unbedingt noch überprüft werden sollten, bevor man zu einem konkreten Sanierungskonzept übergehe. Gerade der Rohrabschnitt an der Schutter, wo verschiedene Abwasserarme zusammenlaufen, müsse unbedingt noch mit aufgenommen werden, so das Gremium.

Anschließend genehmigte der Marktrat einstimmig den Bedarfsplan für die Freiwilligen Feuerwehren der Marktgemeinde, den Kreisbrandinspektor Franz Waltl erstellt hatte. Zusammenfassend lasse sich mit aller Dringlichkeit sagen, dass eine Zusammenarbeit zwischen den vier Wehren Wellheim-Konstein, Biesenhard, Hard und Gammersfeld aufgrund der großen Zahl der Berufstätigen tagsüber unabdingbar sei, so Waltl in seinen Ausführungen. Außerdem müsse man sich weiterhin um einen höheren Frauen-, Kinder- und Jugendanteil sowie um die rechtzeitige Ausbildung von jungen Führungskräften bemühen.

Auch der Prüfungsbericht zur Jahresrechnung 2016 des Marktes Wellheim stand auf der Tagesordnung. Die Mitglieder des Rechnungsprüfungsausschusses empfehlen ein Konzept für einen gebührenpflichtigen Wohnwagenstellplatz am Dohlenfelsen, das der Tourismusausschuss erstellen möge, und erinnern an die noch ausstehenden Pläne zur Reduzierung des Stromverbrauchs für die Feuerwehrhäuser Wellheim-Konstein und Hard. Die hohen Energiekosten hatte zuvor Kreisbrandinspektor Waltl ebenfalls moniert. Verwaltungsleiter Oliver Schütz verwies in punkto Dohlenfelsenparkplatz auf den Leader-Bürgerarbeitskreis, der sich unter anderem mit dem Thema Wohnwagenstellplatz befasse. Der Tourismusausschuss solle sich an den Treffen einfach beteiligen, schlug Schütz vor. Zu den hohen Stromkosten des Feuerwehrhauses Wellheim-Hard führte er aus, dass zum einen die Heizung des Gebäudes mit Strom betrieben werde, zum anderen etliche Einsatzgeräte mit Akku in einem permanent geladenen Zustand zu halten seien. Insbesondere die wenig effiziente Heizung und die undichten Haupttore der Fahrzeughallen sehe die Verwaltung hier als Stromfresser. Daher sei man bei der derzeitigen Planung für die Sanierung des Feuerwehrhauses Wellheim-Konstein darauf bedacht, die Stromheizungen durch eine andere - wirtschaftlichere - Technik zu ersetzen. In diesem Zusammenhang wurde der Bürgermeister auch nachdrücklich darum gebeten, den Haupt-, Bau- und Finanzausschuss des Marktrats stärker in die Erstellung des Sanierungskonzepts mit einzubinden.

Was die hohen Stromkosten des Feuerwehrhauses in Hard betreffe, habe intern keine klare Ursache hierfür gefunden werden können, so Schütz. Daher werde man die Installation sowie die angeschlossenen Gerätschaften von einer Fachfirma überprüfen lassen müssen.

Einer längeren Diskussion bedurfte schließlich die noch ausstehende Teilabrechnung der Dorferneuerung Biesenhard. Schließlich einigte man sich mit der Verwaltung darauf, wegen der drohenden Verjährung die Beiträge notfalls mit Hilfe von Excel-Tabellen statt mit dem neuen, noch nicht funktionstüchtigen Computerprogramm zu berechnen und zeitnah einzufordern. Nachdem die Jahresrechnung 2016 festgestellt worden war, erfolgte einstimmig die Entlastung der Verwaltung.