Denkendorf
Stabwechsel bei der Frauen-Union

Andrea Gürtner übernimmt die Führungsrolle von Christiane Hofmann

16.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:50 Uhr
Wechsel an der Spitze der FU: Christiane Hofmann (rechts) übergab die Leitung an Andrea Gürtner (2. von rechts). Die stellvertretende Landrätin Rita Böhm (von links), Maria Mosandl, Karolina Wirth, Elisabeth Beringer, Anni Siebenhaar, Bürgermeisterin Claudia Forster und Elisabeth Paulus gratulierten. −Foto: Forster

Denkendorf (EK) Aus familiären Gründen trat die Ortsvorsitzende Christiane Hofmann bei den Wahlen nicht mehr als Vorsitzende an.

Für die Wahlperiode 2019 bis 2021 ist die Schönbrunnerin Andrea Gürtner die einstimmig gewählte Vorsitzende. Ihre Stellvertreterin bleibt Claudia Forster, die künftig auch das Amt der Schriftführerin inne hat.

Schatzmeisterin ist Christiane Hofmann. Als Beisitzer fungieren Elisabeth Beringer, Maria Mosandl und Karolina Wirth. Kassenprüfer sind Anni Siebenhaar und Elisabeth Paulus. Die Wahlleitung hatte die stellvertretende Landrätin und Bürgermeisterin von Kinding Rita Böhm inne.

Sie hielt im Anschluss einen Kurzvortrag zum Thema Frauen in der Kommunalpolitik. "Ich berichte aus meiner ganz eigenen Perspektive. Sie habe bereits als Jugendliche im vorpolitischen Raum, in der Landjugend, sehr engagiert gearbeitet. In ihrem ersten Wahlkampf vor mehr als 30 Jahren wurde noch thematisiert, ob eine Frau Bürgermeister kann. Heute würde das eher an den Personen festgemacht und nicht an der Tatsache, ob jemand Mann oder Frau ist. Frauen, so Böhm weiter, würden eher kritisch beäugt werden als Männer. Wenn ein Mann eine Woche lang ein und denselben Anzug anhabe, dann falle das niemandem auf. "Aber ziehen Sie als Frau eine bunte Jacke mehrmals an, so ist der Aufschrei groß. "

Zudem bemängelt sie, dass der soziale Bereich bei Ausschüssen grundsätzlich an Frauen geht, weil ihnen das qua ihrer Bestimmung als Frau zugeordnet werde. Sie selbst hätte zu gern zu Anfang ihrer kommunalpolitischen Tätigkeiten bereits im Kreisausschuss mitgearbeitet.

Frauen, so Böhm weiter, müssen doppelt so gut sein wie Männer. Jedes Wort werde auf die Goldwaage gelegt. Sie zeigte sich zunehmend besorgt, dass die Anzahl der Frauen, die in einem politischen Amt sind, zurückgehen. Sei es im Bundestag, im Landtag aber auch bei den Bürgermeisterinnen. Die Berufstätigkeit von Frauen sei oftmals ein Riesenthema. Auch für die nächsten Kommunalwahlen sieht Rita Böhm ein Problem. Beruf und Familie zu vereinbaren und dabei noch ein bisschen Freiraum für sich zu haben; das schrecke viele Frauen ab, sich aufstellen zu lassen. Heute gebe es kaum mehr Frauen, die nach einer langen Familienphase wieder in den Beruf einsteigen.

Die alles entscheidende Frage ist laut Böhm jedoch: Wie bringen wir überhaupt Frauen in Gremien, und nicht, wie bringen wir mehr Frauen in Gremien? Resümierend meinte sie: "Es hat sich in dreißig Jahren viel getan für Frauen, aber es muss sich künftig auch noch ganz viel tun. "