Eichstätt
SPD: Deutliche Kritik an Klinikplänen

11.07.2021 | Stand 14.07.2021, 3:33 Uhr

Eichstätt - Der Vorstand der Eichstätter SPD hat in seiner jüngsten Sitzung deutliche Kritik am Vorgehen des Landkreises in Sachen Eichstätter Klinik geübt.

Zum Hintergrund: Es sei noch nicht lange her, dass der Kreistag beschlossen hat, das Eichstätter Haus für mehr als 100 Millionen Euro zu sanieren, heißt es in einer Presseerklärung der Partei. Das vorliegende Gutachten empfehle nun, aus dem Krankenhaus Eichstätt ein sektorenübergreifendes Zentrum für Gesundheit zu machen.

"Besonders bedenklich dabei ist, dass das Gutachten zu einer sich selbst verwirklichenden Prophezeiung werden könnte. Denn wer setzt seine berufliche Zukunft auf ein Haus, dem keine Zukunft vorhergesagt wird? ", kritisierte Arnulf Neumeyer, Mitglied der SPD im Kreistag, laut der Pressemitteilung.

Gerhard Nieberle, Mitglied im Eichstätter Stadtrat, stellte die Empfehlung des Gutachtens in Frage, ein neues Krankenhaus in Gaimersheim zu errichten. "Wir hätten dann mit dem Klinikum Ingolstadt zwei Krankenhäuser in kaum zehn Kilometer Entfernung voneinander liegen, während der westliche Landkreis buchstäblich abgeschnitten wäre. Eine flächendeckende Versorgung sieht anders aus. "

Auf die indirekten Folgen für die Stadt machte der Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtrat, Christian Alberter, aufmerksam. "Würden die in der Innenstadt angesiedelten Arztpraxen in das geplante Versorgungszentrum umziehen, würde ein wichtiger Frequenzbringer wegfallen, mit den negativen Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt. " Gerade in der Pandemie hätten sich die Bedeutung und die Leistungsfähigkeit kleinerer Häuser gezeigt. Die SPD beklagt die Fantasielosigkeit des Landkreises. Anstatt sich um den Standort zu kümmern und ihn, zumal im Verbund mit der Universität, attraktiver zu machen, wird er in Grund und Boden diskutiert. Die Eichstätter SPD steht hinter ihrem Krankhaus. Das werde sie am 30. Juli 2021 durch eine Versammlung vor dem Krankenhaus dokumentieren, zu der alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt eingeladen sind. Die Versammlung startet um 15 Uhr. Hier könnte auch der Startschuss für ein Bürgerbegehren gegen die Schließung fallen.

EK