Eichstätt
Räume von "Mensch in Bewegung" eröffnet

Büro in der Eichstätter Spitalstadt soll der Begegnung und Kooperation dienen

24.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:46 Uhr
Dicht gedrängt standen die Gäste in der Spitalstadt in den Räumen von "Mensch in Bewegung", die ab sofort allen Interessierten offenstehen. −Foto: Poese

Eichstätt (EK) Was braucht es, damit die Region 10 lebenswert ist und bleibt? Welche Probleme muss man lösen? Und wie kann die Wissenschaft dabei helfen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Projekt "Mensch in Bewegung". Die Katholische Universität (KU) hat dafür Räume in der Spitalstadt bezogen und sie am Dienstagabend offiziell eröffnet.

Getan hatte sich schon lange etwas hinter den großen Scheiben des Gebäudes Am Anger 18. Denn das Team von "Mensch in Bewegung" baut sich dort im Erdgeschoss seit dem Sommer einen Arbeitsplatz auf. Bei der Eröffnung erklärte der Leiter des Projekts, Thomas Sporer, welche Funktionen die Räume noch erfüllen sollen. Er verstehe sie als "Co-Working-Space", sagte er, als einen Ort der Zusammenarbeit - zum einen für das rund 15 Frauen und Männer starke Team. Zum anderen sollen den öffentlichen Teil des Büros auch andere Angehörige der Universität für die Lehre nutzen können, genauso wie engagierte Bürgerinnen und Bürger, die einen Raum für ein Projekt suchen. "Ich möchte Sie ganz herzlich einladen, dieses Angebot wahrzunehmen und sich einzubringen", sagte Sporer. So solle der Ort in der Spitalstadt zu einem "Living Lab" werden, einem Real-Labor, in dem Neues wachsen könne. In den Räumen kann man sich stets darüber informieren, was gerade entsteht, egal ob man Unternehmer ist oder Fahrrad-Tourist.

Das Team von "Mensch in Bewegung" bearbeitet mehrere Themenfelder. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der unterschiedlichen "Cluster" stellten sich den Gästen vor. Das Team "Digitale Transformation" will "Berührungsängste nehmen und die Digitalisierung nutzbar machen", wie Teamleiterin Andrea Funk sagte. Dazu möchte sie zum Beispiel Unternehmensgründungen fördern. Die Gruppe für "Bürgerschaftliches Engagement" kümmert sich unter anderem darum, studentische Initiativen und andere Engagierte in der Region zu unterstützen und will die Eichstätter mit Nachbarschaftsprojekten zusammenbringen.

"Nachhaltige Entwicklung" will Bewusstsein schaffen und Erkenntnisse aus der Forschung zugänglich machen - beispielsweise in Workshops, in denen globale Nachhaltigkeitsziele auf die Region angepasst werden. Auch hier werden passende regionale Projekte gefördert.

Dazu kommen noch Mitarbeiter, die all das technisch und organisatorisch am Laufen halten, und das Cluster "Innovative Mobilität", das federführend an der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) angesiedelt ist.

Denn "Mensch in Bewegung" ist ein Kooperationsprojekt zwischen THI und KU. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Initiative als Teil des Netzwerks "Innovative Hochschule" mit insgesamt 15 Millionen Euro über einen Projektzeitraum von fünf Jahren. Die Anfänge hatte man bereits 2015 unter der Interimspräsidentschaft von Gabriele Gien gemacht. Die KU begann, sich als "Vorreiterin einer engagierten Universität in Deutschland zu positionieren", wie Thomas Sporer erklärte. Dafür gibt es inzwischen die Dachorganisation "KU.impact", aus der auch "Mensch in Bewegung" hervorgeht.

"So wie dieses Büro in der Mitte der Stadt liegt, ist dieses Projekt im Herzen der Uni", sagte die KU-Präsidentin Gabriele Gien in ihrer Eröffnungsrede. Wichtig sei es, Strukturen und Netzwerke für den Austausch zu schaffen, die dauerhaft in der Region 10 bestehen sollen.

Weihbischof Anton Losinger enthüllte das Kreuz, das in den neuen Räumen hängt. In seiner Funktion als Vorsitzender des Stiftungsrates der KU - des obersten Gremiums des kirchlichen Trägers - sagte er: "Eine solche Loseisung von Bundesmitteln ist bemerkenswert."

Oberbürgermeister Andreas Steppberger betonte in seinen Grußworten, er sei überzeugt, dass eine große Wirkung für Bevölkerung, Stadt und Land entstehen werde. Schließlich gehe es um eine "gedeihliche Zukunftsentwicklung" der Region. Bei einer Kleinstadt mit knapp 14000 Einwohnern falle die KU mit ihren 4500 Studenten plus Personal ins Gewicht. Er freue sich, dass nun hinter der großen Fensterfront in der Spitalstadt ein "Schaufenster" für Wissenschaft und Bildung entstehe. "Ich glaube, dass dieses Büro sich zu einem Markenzeichen für die Stadt entwickeln wird."
 

Katrin Poese