Nassenfels
Öffentlichkeitsarbeit vernachlässigt

Mitgliederversammlung beim Verein Rumänienhilfe Nassenfels mit Vorstandswahl

09.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:04 Uhr
Der Vorstand des Vereins Rumänienhilfe Nassenfels mit Bürgermeister Thomas Hollinger und dem Partnerschaftsbeauftragten Anton Duman. −Foto: Gabler

Nassenfels (hpg) Der Verein Rumänienhilfe Nassenfels ist etwas aus dem öffentlichen Blickfeld geraten, obwohl er sehr aktiv ist und aktuell seine Weihnachtsaktion für rumänische Kindergärten in der Partnerstadt Anina vorbereitet. Dies war ein Thema bei der Mitgliederversammlung.

Außerdem wurde der Vorstand neu gewählt: Vorsitzender bleibt Herbert Strama, vertreten wird er durch Tommy Meindl. Kassier ist weiterhin Magda Strama und der Posten des Schriftführers bleibt bei Hans-Peter Gabler. Im Ausschuss sind künftig Alfred Bock, Anton Dumann und Andreas Husterer senior. Als Kassenprüfer stehen Konrad Hollinger und Stefan Husterer in der Verantwortung.

Zuvor informierte Magda Strama zur Vereinskasse und stellte fest, dass ein Großteil der Einnahmen aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen stammt. Die Ausgaben resultieren hauptsächlich aus Kosten für Hilfslieferungen und für die Pakete für die weihnachtliche Kinderaktion. Leider sei der Mitgliederstand extrem eingebrochen, so Strama. Der Verein habe die Öffentlichkeitsarbeit vernachlässigt. Die Aktivitäten verblieben in den eigenen Reihen. Hier bestehe Handlungsbedarf.

Helmut Schweiger beklagte eine mangelnde Erscheinung im Ortsleben. Der Verein sei kaum noch bekannt. Er forderte "mehr Aktivität" und schlug vor, einen Stand beim Kirchweihmarkt mit dem Verkauf von landestypischen Waren oder Nahrungsmitteln zu organisieren.

Eine der wichtigsten Aufgaben sind die alljährlichen Weihnachtspäckchen für die rund 400 Kinder in vier Kindergärten in der rumänischen Partnerstadt Anina. Sie werden vom Verein zusammengestellt und finanziert. Es ist auch der größte Ausgabeposten im Vereinshaushalt, der aber unbedingt erhalten bleiben muss, forderte der Partnerschaftsbeauftrage der Marktgemeinde und Ausschussmitglied, Anton Duman. Er fragte auch Bürgermeister Hollinger nach einer generellen Unterstützung des Vereins. Der Markt hat in seinem Haushalt Gelder für die allgemeine Partnerschaftspflege eingeplant. Hollinger will versuchen, aus diesem Topf die Weihnachtsaktion des Vereins zu unterstützen.

Der Vorsitzende Strama berichtet von seinem jüngsten Besuch in Anina und erklärte, dass die Probleme dort nicht kleiner geworden seien. "Die Leute kämpfen mit substanziellen Problemen. Aber die Menschen haben sich auch gewaltig verändert. Die Leute wollen auf Augenhöhe behandelt werden. Kleidersammlungen nach altem Muster sind nicht mehr interessant. Man will modern sein und nicht mit Ladenhütern eingedeckt werden", so Strama.

Angeregt wurde, dass das Partnerschaftsverhalten weiter vertieft werden und durch gegenseitigen Austausch mehr Präsenz vermitteln sollte. Strama sieht im kulturellen Austausch Potenzial. Langfristig könne man auch Besuche von Fußballern oder dem Burschenvereinen organisieren. "Ein Schulaustausch scheitert wahrscheinlich an unserer Struktur", warf Andreas Husterer senior ein. Strama könnte sich auch vorstellen, den Musikverein aus Anina zum Adventsmarkt einzuladen. "Letztlich bleibt die Frage: Ist das von den Rumänen überhaupt gewünscht?" Dies sollte, meint Strama, bei den nächsten Besuchen angesprochen und geklärt werden.