Eichstätt
Neue Stelen für die Ortseingänge

ISEK 2020: Projektfonds nun mit "schlagkräftigem Entscheidungsgremium" - Ideen willkommen

31.01.2021 | Stand 23.09.2023, 16:46 Uhr
So sollen die neuen Ortseingangsstelen für Eichstätt aussehen. −Foto: Stadt Eichstätt

Eichstätt - So richtig beliebt waren die fast schon schüchtern wirkenden Stelen, die die Stadteingänge Eichstätts seit nunmehr 15 Jahren schmücken, eigentlich nie: Die vorbeikommenden Autofahrer müssten schon anhalten, um irgendetwas darauf entziffern oder identifizieren zu können, so einer der Hauptkritikpunkte. So führen der dort in Juramarmor gemeißelte Archaeopteryx und Juravenator trotz prominenter Lage ein eher unbeachtetes Schattendasein.

Doch Rettung naht - und zwar in Gestalt von neuen Ortseingangs- beziehungsweise Ortsausgangsschildern, die am Donnerstagabend dem Stadtrat in dessen Sitzung im Alten Stadttheater kurz präsentiert wurden. Das "Herzlich Willkommen"-Schild ziert weiterhin der Archaeopteryx, das "Auf Wiedersehen"-Schild ist mit dem berühmten Sonnenblumen-Motiv des "Hortus Eystettensis"-Bandes versehen. Auch die drei Partnerkommunen der Domstadt sind vermerkt: Chrastava, Bolca und Montbrison. "Diesmal besser lesbar", wie Tourismuschef Lars Bender gegenüber unserer Zeitung betont. Die neuen Stelen, die demnächst an sechs Standorten aufgestellt werden sollen, werden mit 2,40 Meter auch deutlich höher als die alten (1,60 Meter). Darüber hinaus orientieren sie sich in der Gestaltung an dem bekannten Fußgängerleitsystem.

Letzteres ist ja ein Produkt des Projektfonds, und dieser war ebenfalls Thema der Sitzung. Jener Projektfonds im Rahmen des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK 2020) ist bekanntlich für die Belebung der Innenstadt zuständig: Neben dem Fußgängerleitsystem konnten damit beispielsweise die Spielgeräte am Domplatz und am Marktplatz finanziert werden.

Aus der bisher dafür zuständigen 21-köpfigen Strategiegruppe soll nun ein "schlagkräftiges und effizienteres Entscheidungsgremium" namens Lenkungsgruppe mit nur noch acht Mitgliedern werden, wie es Oberbürgermeister Josef Grienberger (CSU) formulierte. Auch Standortbeauftragte Beate Michel räumte ein, dass die bisherige Arbeit der Strategiegruppe wegen deren Größe zuweilen recht mühsam gewesen sei. Neben Beate Michel sollen laut Vorschlag der Verwaltung der Oberbürgermeister und je ein Vertreter des Bauamts, von Pro Eichstätt, Haus und Grund, des Künstlerrings, des Jugendhausrats und des Behindertenbeirats der Lenkungsgruppe angehören. Je nach Projekt können auch weitere Vertreter von Interessensgruppen beratend hinzugezogen werden.

Erwartungsgemäß hatte der Stadtrat noch weitere Vorschläge zur Besetzung des Gremiums: Weitere Gesandte von Diözese, Uni, Kultur und Tourismus mit einzubinden, wurde aber mit großer Mehrheit abgelehnt. Lediglich auf einen zusätzlichen Vertreter von "fairEInt" konnte man sich einigen. Damit seien dann auch die Themen Nachhaltigkeit und Eichstätt als Fairtrade-Stadt besetzt.

SPD-Fraktionschef Christian Alberter hatte zuvor darauf verwiesen, dass mit dem Fonds ja nicht das ganz große Rad gedreht werde: "Es geht um kleinere Projekte. Wir wollten das Gremium kleiner haben - das passt." OB Josef Grienberger wertete das Eindampfen der Gruppe ebenfalls als Signal, "mit neuem Elan voranzugehen". Dazu seien freilich auch Ideen aus der Bürgerschaft, die zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt beitragen, gefordert und jederzeit willkommen.

Der Projektfonds finanziert sich je zur Hälfte aus privaten und aus Mitteln der Städtebauförderung. Die Maximalsumme für ein Projekt liegt bei 10000 Euro. Für heuer hat die Stadt 20000 Euro Eigenanteil eingeplant.

Für die zugegeben etwas komplizierte Gemengelage aus Zuschüssen und Fördertöpfen machte CSU-Fraktionsvorsitzender Horst Bacherle eine relativ anschauliche Rechnung auf: "Wir können heuer unsere Innenstadt für 100000 Euro verschönern und müssen als Kommune nur 20000 Euro dafür bezahlen."

EK

Jürgen Knopp