Nassenfels
Bemühungen um Entwicklung sichtbar

Nassenfelser Delegation mit Bürgermeister Hollinger an der Spitze in der Partnerstadt Anina in Rumänien

22.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:46 Uhr

Wo früher per Zug die Steinkohle aus der Zeche Anina nach Orawitz transportiert wurde, versucht man jetzt, die Strecke durch teils unberührte Natur touristisch zu nutzen - Fotos: fkd

Nassenfels/Anina (EK) Für fünf Tage besuchte eine Delegation der Marktgemeinde Nassenfels zusammen mit Vertretern des Rumänienhilfevereins Nassenfels die Partnerstadt Anina in Rumänien.

Von der Marktgemeinde waren Bürgermeister Thomas Hollinger sowie sein Vertreter Edmund Graf und Marktrat Robert Ostermeier dabei. Anton Dumann, Alfred Bock und Leo Hollinger vertraten den Rumänienhilfeverein Nassenfels.

Aus Zeitgründen flog die Gruppe – auf Privatkosten – von Memmingen nach Temeswar. Von dort sind es nur noch zwei Stunden Fahrt Richtung Südosten ins Banat an den Ausläufern der Karpaten.

Ein Schwerpunkt der Besichtigungen waren die Schulen der Stadt, die mithilfe von EU-Mitteln renoviert werden konnten. Sowohl die Bausubstanz als auch die Ausstattung wurden auf ein hohes Niveau gebracht. Gerade die hier im Bildungsbereich investierten Gelder seien ein zielgerichteter und sinnvoller Ansatz für eine gute Fortentwicklung des Ortes und der Region, wie es hieß. Zudem werden zum nachhaltigen Heizen der Schulen und vieler anderer örtlicher Einrichtungen die lokal vorhandenen Ressourcen des üppigen gemeindlichen Forstes genutzt, denn fast alle Wärmegewinnungsanlagen werden mit Brennholz betrieben. Zuständig für diese günstige und umweltfreundliche Energiegewinnung sind ebenfalls kommunale Bedienstete, sodass sich die Kosten hierfür in einem sehr niedrigen Bereich halten.

Auch in weiteren öffentlichen Einrichtungen des Ortes ist das Bestreben der Gemeindeführung nach Entwicklung deutlich sichtbar. Ein praktisches Beispiel hierfür ist die Herstellung von Betonpflastersteinen durch Gemeindearbeiter. Damit werden Zug um Zug die Gehwege des Ortes ausgestattet. Aktuell wird ein ehemaliges Verwaltungsgebäude der Bergbaugesellschaft umgebaut, um dort das Rathaus unterzubringen.

Ebenso wird die in wenigen Teilen begonnene Erstellung einer modernen Kanalisation fortgeführt. Dies wird aber, wie so manches andere, durch die sehr begrenzten finanziellen Mittel gebremst, und diesbezüglich sei auch noch ein großer Unterschied zum Lebensstandard in Deutschland feststellbar, den es nach und nach zu verbessern gelte. Es werde also auch weiterhin noch viel Geduld und Engagement notwendig sein, ebenso wie Hilfe von außen, waren sich Gemeindevertreter und Gäste einig.

Ein Besuch bei der Steierdorfer Feuerwehr, wo die alten Feuerwehrfahrzeuge aus Nassenfels und der Partnerstadt Fladungen in Betrieb gestellt sind, sowie in einem ebenfalls mit öffentlichen Mitteln geförderten Kinderheim rundete die Besichtigungen der Besuchergruppe ab.

Nachhaltig in Erinnerung blieb allen die Herzlichkeit, mit der die Besucher aus Deutschland überall und an jedem Ort aufgenommen wurden. Die Gastfreundschaft und das Bemühen, den Gästen den Aufenthalt möglichst angenehm zu gestalten, sowie die Vorzüge und Entwicklungsmöglichkeiten der Region darzustellen, waren, wie Bürgermeister Hollinger mitteilte, beeindruckend. Auch die große Dankbarkeit für die bisherige langjährige Unterstützung der Bevölkerung durch den Verein Rumänienhilfe Nassenfels sei stets deutlich spürbar gewesen.

Ein Gegenbesuch ist voraussichtlich für 2016 im Rahmen der Feier zum 30-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen Nassenfels und Fladungen/Rhön geplant.