Eichstätt
"Napoleons Erben in Bayern"

Das Bayerische Fernsehen zeigt Leuchtenberg-Film am 18. April

12.04.2021 | Stand 16.04.2021, 3:33 Uhr
2019 beim Vorabtermin in der Eichstätter Residenz: Bernhard Graf mit Christian Speth vom Landratsamt und Josef Schönwetter vom Freundeskreis Leuchtenberg. −Foto: Straßer

Eichstätt - Der Dokumentar-Film "Napoleons Erben in Bayern - die Herzöge von Leuchtenberg", den Bernhard Graf vor zwei Jahren gedreht hat, wird am 18. April um 14.30 Uhr vom Bayerischen Rundfunk (BR) ausgestrahlt.

Hauptort der Dreharbeiten in Eichstätt ist die Residenz mit dem Tapetenzimmer.

Kurze Sequenzen zeigen auch die Eugen-Erinnerungstafel in den Anlagen, das ehemalige Hüttenwerk Obereichstätt, die Sommerresidenz mit Hofgarten und Schloss Schönbrunn bei Denkendorf. Alle diese Besitzungen gehörten von 1817 bis 1855 den Herzögen von Leuchtenberg. Eingeleitet wird die Eichstätter Zeit mit einer Luftaufnahme über Kipfenberg.

Der Dokumentarfilmer Graf selbst schreibt zu seinem Projekt: "Erstaunlicherweise sind heute die Herzöge von Leuchtenberg, einst die zweitwichtigste Adelsfamilie im Königreich Bayern, beinahe vergessen. Zumeist erschöpft sich das Wissen über sie auf den Münchner Leuchtenbergtunnel. Dahinter verbirgt sich allerdings eine überaus spannende und dramatische Geschichte, die weit über die Grenzen Europas hinausweist. Nicht nur Herzog Max Emanuel in Bayern führt durch den Filmbeitrag, sondern auch das gegenwärtige Oberhaupt der Familie Herzog Nicolaus von Leuchtenberg. Zusammen mit Zeitzeugen, Schlosseigentümern und Wissenschaftlern berichten sie über die Wittelsbacher Stammmutter Auguste Amalia Prinzessin von Bayern, die den Vizekönig Eugène de Beauharnais, den Adoptiv- und Stiefsohn Kaiser Napoleons I. , heiraten musste. Das war der Preis für die französische Waffenhilfe und die Erhebung Bayerns zum Königreich. Trotz glücklicher Ehe und sechs erwachsener Kinder erlitt das Ehepaar einen Schicksalsschlag nach dem andern: Mit der Abdankung Napoleons verlor Eugène seine Herrschaft in Italien, wurde aber von seinem Schwiegervater König Max I. Joseph zum Herzog von Leuchtenberg und Fürsten von Eichstätt erhoben.

Trotz seines frühen Ablebens konnten seine Töchter und Söhne in die bedeutenden Herrscherhöfe einheiraten. So wurde Josephine Königin von Schweden und Norwegen, August Prinzgemahl von Portugal, Amélie Kaiserin von Brasilien und Maximilian als Gemahl der Zarentochter Maria Fürst Romanowskji.

Entgegen ihrem Aufstieg verlor die Herzogsfamilie dann am Ende allerdings alles: die russischen Besitztümer durch die Revolution, die bayerischen Liegenschaften in München, Eichstätt, Ismaning, Stein an der Traun und Seeon durch Tod und Weltwirtschaftskrise.

EK