Schönfeld
Moderner Weg nach Bethlehem

Schönfelder Frauenbund feierte den Advent mit einem imposanten Weihnachtsspiel - Viele Beteiligte

10.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:04 Uhr
Insgesamt waren 30 Akteure auf der Bühne mit dem Stück "Von der heiligen Nacht". −Foto: Schäffer

Schönfeld (ksk) "Kennt ihr mich nitt?

- Der Zeiten Lauf hat mich gesandt aus einem großen weiten Land, allwo ich für das Rechte stritt. " So begann der Monolog von Regina Tendler, die als "Mensch" ruhig, beherrscht und über allem stehend, den Weg nach Bethlehem geleitete. Mit einem Theaterstück feierte der Frauenbund den Advent in Schönfeld.

Die Geschichte "Von der heiligen Nacht", ein Weihnachtsspiel von Gunther Herth, wurde aus der Vergangenheit für die Gegenwart geschrieben. Für die Aktualität hatte man verschiedene Darsteller zeitgemäß umbesetzt. So wurden aus den Hirten gutmütige Punks und aus den Räubern unruhige, vorlaute Obdachlose.

Die Punks (Barbara Tendler, Celina Egner, Jana Wolfsteiner, Swenja Mühlenbeck, Luisa Bayer), die sich am Lagerfeuer wärmen, erahnen, dass etwas geschehen wird, was den Menschen Friede und Erlösung bescheren wird. Wie sie macht sich auch eine Familie und eine große Gruppe von Menschen aller Nationen auf den Weg zur Krippe, zum Kind. Die Zeit (Theresa Bittl) mahnt zum Aufbruch um sich nicht zu versäumen: "Verweilet nicht, es gilt so manches brache Feld noch zu bestellen auf der Welt! " Den Reichen (Marina Bittl), den Pennern (Lea Egner und Lorena Bayer) und den Punks setzt das "Gewissen" (Jonas Brandl) arg zu, und sie werden aufgefordert, Gutes zu tun. Es bringt sie letztendlich auch soweit, dass sie dem heiligen Kind alles geben, was sie besitzen. Tod (Jonas Brandl) und Teufel (Lara Meier) fassen es nicht, ihre Macht ist bezwungen und der Schrecken ihres Auftretens ist geraubt.

Besonders der Teufel jammert: "Es wird mir jede Stunde zum Verzicht, denn durch das Kind das heut geboren, ging selbst dem schlauen Teufel seine Macht verloren. " Und Maria und Josef (Sophia Apelsmeier und Andreas Mayer) meinen: "Das Kind hat mit dem ersten Blick das Böse schon besiegt. "

Die rund 30 Schauspieler, darunter viele Statisten, ernteten tosenden Schlussapplaus für ihr imposantes Auftreten. Die Akteure hatten sich restlos mit ihren Rollen identifiziert und ließen die Zuschauer spüren, was sie gerade fühlten und was in ihnen vorging. Sie überzeugten durch ihre schauspielerische Leistung und durch die Sicherheit im schwierigen Text, den die Hauptdarsteller sowie auch die vielen Nebendarsteller zu lernen hatten. Souffleuse Irmgard Gesell blieb wenig zu tun. Auch das einfache, jedoch bis ins Detail durchdachte Bühnenbild lenkte nicht von der Leistung ab, gekonnt wurden auch Spezialeffekte mit eingebaut und verschiedene Auftritte durch eingespielte Musik (Roland Ossiander) unterstützt. Auch Kostüme, Requisiten und Maske (Corinna Schäffer) waren aufeinander abgestimmt.

Resi Habermayr, die Regisseurin, bedankte sich nach der Aufführung für die begeisterte Mitarbeit der Schönfelder Jugend. Sie bedankte sich auch bei allen Helfern, die den Auftritt perfekt unterstützten. Gisela Schöneberg-Tendler, Vorsitzende des Katholischen Frauenbunds Schönfeld, der die Adventsfeier organisiert hatte, war es ein Bedürfnis, dieses hochwertige Theaterstück nach gut 15 Jahren wieder einmal aufzuführen. Sie sprach große Worte des Lobes an die Schönfelder Jugendlichen aus und meinte: "Wir sind wahnsinnig stolz auf euch. " Die Vorsitzende lud alle Besucher noch zu einem gemütlichen Ausklang bei Glühwein, Kinderpunsch und Plätzchen ein, was durchaus gut angenommen wurde, und immer wieder wurde von dem Theater geschwärmt.