Nassenfels
Rasanter Ritt

Django 3000 spielen bereits zum fünften Mal im Burginnenhof - und wieder einmal war das Publikum begeistert

12.08.2019 | Stand 23.09.2023, 8:09 Uhr
Bei "Heidi", ihrem wohl bekanntesten Hit, holten die Jungs von Django 3000 einige Damen mit auf die Bühne. Die ließen sich das nicht zweimal sagen und tanzten leidenschaftlich. −Foto: Meyer

Nassenfels (EK) "Wuid und Laut" wurde es am Samstag bei den Kulturtagen in Nassenfels.

Diesmal standen Django 3000 auf der Bühne und stellten ihr neues Album "Django 4000" vor. Die Oberbayern sind gern gesehene Gäste, schon zum fünften Mal gastierten sie in der Burg Nassenfels.

Eine große Verbundenheit besteht nach Nassenfels, haben hier Django 3000 doch ihren allerersten Liveauftritt im Jahr 2011 als Vorgruppe von Claudia Koreck gehabt. 800 Menschen, viele jüngere Besucher darunter, strömten bei schönstem Sommerwetter in die alten Gemäuer. Damit war auch dieses Konzert ausverkauft. Selbst aus Rheinland-Pfalz waren Gäste angereist, um bei diesem Auftritt in besonderem Ambiente dabei zu sein.

Bevor Django 3000 ihr Konzert startete, durften Dis M den Abend eröffnen. Das Trio, Johannes Kreilkamp, Tobias Kalweit und Elias Barzinpour aus dem Chiemgau schaffte es mit Gesang, Akustikgitarre, Schlagzeug und einer Mischung aus Hip-Hop, Reggae und Deutsch-Pop, die Zuhörer zum Tanzen zu bringen. Sie gaben mit "Prinzessin Nimmersatt", "Alphabeat" oder "Nuss Nougat" einen 45-minütigen Überblick ihres bisherigen Schaffens. Zu den Liedern gab es auch amüsante Geschichten. So wie bei "Glockner". Nach dem Ende einer Beziehung fuhren die Jungs zum Großglockner und verarbeiteten die Erfahrungen in diesem Song. Die "Drei-Mann-Gitarren-Beat-Gang", wie sie sich selbst bezeichnen, lud die Zuhörer zum Mitsingen ein, gaben ein "Rap Medley" zum Besten und bekamen für ihre Darbietung großen Zuspruch.

Als nach einer kurzen Verschnaufpause das Intro zum Auftritt des Headliners erklang, füllte sich schnell der Platz vor der Bühne. Die fünfköpfige Formation, die sich nach Gypsy-Legende Django Reinhardt benannt haben, begann ihre Aufführung mit "Im Sturm" und legte damit die Grundlage für einen unterhaltsamen und rasanten Ritt durch acht Jahre Django 3000. Sofort sprang der Funke auf die Besucher über, es verbreitete sich beste Laune bei den Fans. Die Band aus dem Chiemgau, bestehend aus Sänger und Gitarrist Kamil Müller, an der Geige und Gitarre Florian R. Starflinger, Korbinian Kugler am Kontrabass, sowie Drummer Jan-Philipp Wiesmann und Max Schuller an den Tasten, ließen von Beginn an keinen Zweifel daran, einen unvergesslichen Auftritt zu gestalten. Mit ihrem aufsehenerregenden Musikstil, einer Mischung aus Folk, Rock und heißen Balkan-Rhythmen, vereint mit bairischem Dialekt, zogen sie ihre Zuhörer den ganzen Abend über in den Bann. Ob alle Zuschauer "bei der dreckigen Django-Party mitmachen wollen? ", fragte Kamil Müller im schönsten Slowako-Bayerisch in den Burginnenhof und ein lautes "Ja" kam ihm entgegen. Die fünf Männer nahmen die Fans für knapp zwei Stunden mit auf eine Reise durch ihre abwechslungsreiche Musik. So hatten sie Songs wie "Häd Ois Do", "Gold Digger" oder "Bonaparty" mit im Gepäck. Bei "Heidi", ihrem musikalischen Durchbruch von 2011, durften einige Frauen auf die Bühne, um mit den Bandmitgliedern gemeinsam zu feiern. Die Zuschauer zeigten sich textsicher, hüpften, tanzten den ganzen Abend lang. Mit "Paco" machten sie zusammen mit den Zuschauern einen Ausflug nach Südspanien. Jan-Philipp Wiesmann am Schlagzeug und Korbinian Kugler am Kontrabass holten bei ihrem Duett Beeindruckendes aus ihren Musikinstrumenten heraus. Die fünf Musiker hatten augenfällig viel Spaß. Unbefangen, mit viel Vergnügen, guter Stimmung und der Nähe zum Publikum feierte das Quintett sich und die begeisterte Menge. Insgesamt wirkte die Band musikalisch gereifter. "Hopaaa! ", das musikalische Markenzeichen der Band, ertönte immer wieder durch die Zuschauerreihen. Als das reguläre Set mit "Gipsy In Me" endete, riefen die Besucher noch lautstark Zugabe. Dem kam die Band natürlich gerne nach. So spielten sie "Da Wuide und da Deife", das lautstark von den Fans mitgesungen wurde. Dass sie aber auch ruhigere Stücke im Repertoire haben, zeigten sie zum Abschluss des Konzertes mit "Heimat". Dabei verwandelte sich der Burghof in ein Lichtermeer aus Feuerzeugen und Handylichtern. Damit beendete die Gruppe unter leidenschaftlichem Beifall ihren Auftritt und hinterließ eine hingerissene Zuhörerschaft, die eine starke Darbietung sahen.
 

Stefan Meyer