Walting
"Kein Gewerbegebiet in Rapperszell"

Kandidaten der Waltinger Grünen schauten sich in Preith um

05.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:49 Uhr
Zu einer Besichtigung der Erweiterung des Preither Gewerbegebiets trafen sich (von links) Anton Jäger, Hubert Kipfelsberger-Mack, Josef Streller, Markus Birkner und Michael Zehetleitner. −Foto: Zehetleitner

Walting/Rapperszell - Die Waltinger Grünen trafen sich mit Gemeinderat Markus Birkner und Gemeinderatskandidat der Freien Wähler, Josef Streller, zu einem Besichtigungstermin des Gewerbegebiets in Preith.

 

Hintergrund ist, dass möglicherweise auch in der Gemeinde Walting - in Rapperszell - die Pläne für ein Gewerbegebiet neu aufgelegt werden könnten. Dabei hatten sich 2017 die Bürger der Gemeinde Walting sowohl in einem Ratsbegehren als auch in einem Bürgerentscheid gegen die Realisierung eines Gewerbegebiets im Ortsteil Rapperszell ausgesprochen. Auf eine Frage eines Bürgers in der CSU-Wahlveranstaltung am 19. Februar in Rapperszell jedenfalls habe Bürgermeister Roland Schermer nicht dementiert, bei seiner eventuellen Wiederwahl das Gewerbegebiet erneut in Angriff zu nehmen.

Die Gemeinderatskandidaten stellten bei der Besichtigung mehrere Punkte fest: Erstens, die Ausgangslage für ein Gewerbegebiet in der Rapperszeller Flur habe sich seit dem Bürgerbegehren 2017 nicht verbessert; zweitens, bestehende Leerstände in umgebenden Gewerbegebieten bestätigen keinen Bedarf an neuen Flächen; drittens, große Lagerhallen und Abstellflächen von Firmen mit Hauptsitz in einer anderen Gemeinde, wie sie aktuell im Gewerbegebiet Preith vorhanden seien, brächten keine zusätzlichen Einnahmen für Gemeinden; viertens würde ein neues Gewerbegebiet den Waltinger Haushalt im Millionenbereich belasten, ohne Garantie wann und ob überhaupt diese Ausgaben wieder reinkämen.

"Die Bereitschaft, Fläche zu versiegeln, obwohl kein Bedarf zu sehen und kein Gewinn zu erwarten ist, ist in diesen Zeiten verantwortungslos. Außerdem ist die Arbeitslosenquote im Landkreis Eichstätt sehr niedrig und es gibt kaum Wohnungen für neue Arbeitskräfte", äußerte der Grünenkandidat Hubert Kipfelsberger-Mack. Michael Zehetleitner ergänzte dazu: "Das Ziel muss sein, vorhandene Gewerbeflächen zu nutzen, statt neue zu schaffen. Moderne Kommunalpolitik berücksichtigt aktuelle und zukünftige Kosten und sollte gerade bei kleinen Gemeinden interkommunal abgestimmt und verwirklicht werden. "

"Nachhaltigkeit betrifft nicht nur Energie und gemeindliche Finanzen, sondern im Besonderen auch die Akzeptanz in der Bürgerschaft", fügte Gemeinderat Markus Birkner hinzu. In Sachen Umweltbewusstsein habe Walting starke Defizite: Die Bereitschaft zu einer Flächenversiegelung "für ein unsinniges Gewerbegebiet" zeige dies ebenso wie der geplante Einbau einer Gasheizung im Kindergartenneubau, urteilten die Anwesenden. Der Vorschlag der fünf Gemeinderatskandidaten wäre ohnehin, für den Gebäudekomplex Kindergarten und die danebenliegende, energetisch sanierungsbedürftige "Umwelt-Grundschule" ein modernes, nachhaltiges Konzept über ein gemeinsames Heizkraftwerk mit Photovoltaik und Hackschnitzelheizung zu realisieren.

EK