Eichstätt
Kindergartenträgerschaft für Montessori?

Eichstätter Verein fasst Grundsatzbeschluss: Geplante Einrichtung am Seidlkreuz könnte ins Konzept passen

04.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:06 Uhr
−Foto: Grafik DK

Eichstätt (smo) Der vom Eichstätter Stadtrat favorisierte Standort für einen weiteren Kindergarten auf dem Seidlkreuz (wir berichteten) ruft einen Interessenten besonders auf den Plan: Der Montessori-Verein (früher: "Verein für integrative Erziehung") will seinen Hut für eine Trägerschaft der Einrichtung in den Ring werfen.

Den Grundsatzbeschluss fassten die Mitglieder auf einer außerordentlichen Versammlung. Mit diesem Votum kann die im Sommer bereits eigens gebildete Bau-Gruppe weiterplanen. Ein entsprechendes Schreiben, in dem die Vereinsführung konkretes Interesse an der Trägerschaft und möglicherweise auch an der Bauherrenschaft eines Kindergartens auf dem Seidlkreuz zeigte, hat den Oberbürgermeister und die Stadträte bereits erreicht. "Ist das nicht das Gebot der Stunde, Schule und Kindergarten an einem Standort zusammenzuführen? " Diese Frage habe man sich gestellt, nachdem der vom Stadtrat beschlossene Standort auf dem Seidlkreuz bekannt wurde, sagte Vereinsvorsitzende Maria Lechner. Bekanntlich hat die Stadt einen Engpass, was Kinderbetreuungsplätze anbelangt. Deswegen hat der Montessori-Kindergarten in Wasserzell bereits um eine Gruppe aufgestockt, im Hofgarten sind Containeranlagen errichtet worden. Dieses Provisorium gilt für drei Jahre, dann muss eine Dauerlösung her.

Wenn man sich hier engagieren wolle, müsse alles gut vorbereitet sein, erklärte Lechner. Der Brief an die Stadträte sei "auf offene Ohren gestoßen", es habe auch bereits erste unverbindliche Gespräche mit dem Bauamt und der Kämmerei gegeben. Angela Müller, die in der Bau-Gruppe des Vereins mitarbeitet, erläuterte in der Versammlung, dass es sich um eine fünfgruppige Einrichtung handeln solle. Vom Stadtbauamt seien zwei Flächen in unmittelbarer sowie in mittelbarer Schulnähe an der Kardinal-Schröffer- beziehungsweise der Dr.-Hans-Hutter-Straße genannt worden (siehe Grafik). Bei letzterem Grundstück stehe man aber beispielsweise vor der Frage der Erschließung, bei ersterem auch vor dem Problem, wie mit Parkplätzen umzugehen sei. Auf die Anregung ob man nicht der Stadt den Bau überlassen und sich nur auf das inhaltliche Konzept konzentrieren wolle, antwortete Müller: "Wir wollen bei der Gestaltung mitreden", das sei bei einer städtischen Bauherrenschaft eher schlechter möglich, als wenn man die Einrichtung selbst konzipiere. Lechner betonte ebenso wie Cornelia Stach: "Es gibt noch viele Unwägbarkeiten. " Zudem sei der Grundsatzbeschluss, der einstimmig gefasst wurde, die Planungen voranzutreiben, nicht als Bauauftrag oder Ähnliches zu verstehen. Man müsse auch einen entsprechenden Finanzplan aufstellen. Stach: "Es kann auch irgendwann der Punkt kommen, wo wir sagen: Wir würden gerne, aber es geht nicht. " Klar sei aber: Eine Zusammenführung der beiden Einrichtungen an einem Standort habe viele Vorteile, hieß es in der Versammlung. Nun sollen weitere Gespräche stattfinden.

In Sachen Vereins-Kassenführung erklärte Vorsitzende Maria Lechner bei der Versammlung, dass man im Vorstand nach einer Professionalisierung Ausschau halte. "Das sind Dimensionen, die ehrenamtlich nicht mehr stemmbar sind. " So fallen allein für den Kindergarten Personalkosten von 490000 Euro an, bei der Schule sind es gar 1,07 Millionen Euro. "Welche Form des Controllings wir wählen, ist noch offen. " Man führe die Gespräche im Vorstand aber intensiv. Wenn man hier outsource, könne man sich wieder mehr auf den Inhalt konzentrieren.