Eichstätt
Wie es mit der Theologie an der Universität weitergeht

Sammelband vom 4. Symposium des Alfons-Fleischmann-Vereins erschienen

12.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:53 Uhr

Eichstätt (buk) Welche Rolle spielt die Theologie an der Universität?

Generell um diese Frage dreht sich der Sammelband "Theologie. Und wie es weitergeht", der soeben in den ersten Augusttagen ganz druckfrisch aus dem Würzburger Echter Verlag kommt. Er wird herausgegeben von Stephanie von Luttitz und Ludwig Mödl und enthält die Beiträge, die im vorigen Jahr beim 4. Symposium des Alfons-Fleischmann-Vereins in Eichstätt zu hören waren: Darin ging es um die Zukunft der Theologie und der theologischen Fakultäten - ein Thema mit Brisanz.

Denn: "Es könnte sich eine Diskussion entwickeln, welche die beruhigende Erklärung des Wissenschaftsrates von 2010, dass Theologie in der Universität einen berechtigten Platz hat, in Zweifel zieht", schreiben Stephanie von Luttitz und Ludwig Mödl im Vorwort zu diesem Band: Schließlich seien für 2019 zwischen kirchlichen Verantwortlichen und Vertretern des Freistaats "Verhandlungen über den Status der reduzierten Fakultäten in Bamberg und Passau" angekündigt, und auf die müsse man sich argumentativ vorbereiten. Denn "es könnte sein, dass bei der Überprüfung der konkreten Situation (vornehmlich der Studierendenzahlen) auch andere Standorte in den Fokus geraten", darauf "sollten nicht nur die direkt Betroffenen vorbereitet sein", heißt es weiter.

Die beiden Herausgeber wissen, wovon sie sprechen: die Kommunikationswissenschaftlerin Stephanie von Luttitz hat ihren Forschungsschwerpunkt auf dem Verhältnis von Kirche und Medien und promovierte in Wien über das Thema "Kirchliche Analphabeten. Der öffentliche Diskurs zwischen den Medien und der katholischen Kirche", und Ludwig Mödl braucht man in Eichstätt kaum vorzustellen: Der emeritierte Professor für Pastoraltheologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der zuvor Lehrstühle in Luzern und Eichstätt innehatte, wo er lange Jahre als Regens des Priesterseminars wirkte, stand erst heuer am 20. März anlässlich der Feier seines 80. Geburtstags im Fokus mancher Würdigungen.

Ihr Sammelband gibt Vorträge und "Diskussionssplitter" wieder, die voriges Jahr im Juni beim vierten Alfons-Fleischmann-Symposium in Eichstätt zu hören waren und sich mit der Zukunft der Theologie befassten. Er dokumentiert vier Beiträge zum Thema aus kirchenrechtlicher, kirchenpolitischer, administrativer und pastoraltheologischer Sicht, jedoch nicht alle Vorträge, die damals zu hören waren.

Zunächst untersucht der Münchner Kirchenrechtsprofessor Stephan Haering unter dem Motto "Katholische Theologie an wissenschaftlichen Hochschulen" kanonische und staatskirchenrechtliche Rahmenbedingungen für Bayern und Deutschland und liefert somit eine Bestandsaufnahme. Herausgeber Ludwig Mödl rückt anschließend unter dem Motto "Theologie an der Universität" die "Bedeutung und Möglichkeit eines ungeliebten Faches" in den Blickpunkt, wobei er begründet, "warum die Theologie die Universität und die Universität die Theologie braucht".

Im dritten Aufsatz unter dem Titel "Sendung nach innen wie nach außen" untersucht der an der Kurie wirkende Kirchenrechtler Matthias Ambros einen spezielleren Aspekt: Es geht um "Die Zukunft der Theologie und der theologischen Fakultäten im Lichte der Apostolischen Konstitution Veritatis gaudium". Schließlich befasst sich Veit Neumann, der die Schriftenreihe herausgibt, unter dem Titel "Kritische Sympathie hat Grenzen" mit dem Thema "Journalisten und Journalistinnen sprechen über Defizite und Potentiale der Theologie". Der Band enthält weiter Informationen über die Beiträger und den Alfons-Fleischmann-Verein.

Stephanie von Luttitz / Ludwig Mödl (Hg. ): Theologie. Und wie es weitergeht. Beiträge zum 4. Symposium des Alfons-Fleischmann-Vereins. Echter Verlag Würzburg 2018, 127 Seiten, Preis 15 Euro