Eichstätt
Neue Forschungsgruppe

Wissenschaftler der KU untersuchen Folgen des Klimawandels in den Alpen

26.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:22 Uhr
KU-Präsidentin Gabriele Gien mit dem Leiter der neuen DFG-Forschungsgruppe, Michael Becht, sowie Florian Haas und Tobias Heckmann. −Foto: Klenk/upd

Eichstätt (upd) Die Empfindlichkeit von Geosystemen für den Klimawandel in hochalpinen Lagen steht im Mittelpunkt einer neuen, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsgruppe, die vom Lehrstuhl für Physische Geographie (Professor Michael Becht) an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) geleitet wird.

Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von insgesamt fünf Universitäten wollen für die Zeit ab 1850 - auch anhand historischer Fotografien - Veränderungen von Gletschern und Flüssen, der Vegetation und der Erdoberfläche bis in die Gegenwart rekonstruieren und für die Zeit bis 2050 prognostizieren. Dies bietet die Grundlage für eine strategische Anpassung an mittelfristige Veränderungen in der hochalpinen Landschaft, etwa für das Management von Naturgefahren sowie der Wasser- und Energiewirtschaft. Die Studierenden der KU wiederum haben die Möglichkeit, aktiv in der Forschung mitzuarbeiten und in den Lehrveranstaltungen aktuelle Forschungsansätze und -ergebnisse kennenzulernen.
Für die Forschungsgruppe kooperieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachbereiche (Klimatologie, Geographie, Hydrologie, Botanik, Geodäsie) der Universitäten Bremen, München (TU), Innsbruck und Wien (TU) mit den Forschern der KU. Die DFG fördert das Verbundprojekt "SEHAG (SEnsitivität HochAlpiner Geosysteme gegenüber dem Klimawandel seit 1850)" für eine Dauer von in der Regel zweimal drei Jahren. Für die ersten drei Jahre wurden zwei Millionen Euro für das Gesamtprojekt bewilligt, mehr als 920000 Euro davon für die Teilprojekte der KU um das Team von Professor Michael Becht, Privatdozent Florian Haas und Privatdozent Tobias Heckmann. In ganz Deutschland hat die DFG in diesem Jahr lediglich 17 Forschungsgruppen bewilligt, denen ein aufwendiges Beantragungsverfahren zugrunde liegt. Dieses nahm für SEHAG drei Jahre an Vorbereitungszeit in Anspruch.
"Wir freuen uns sehr über die Bewilligung der ersten Forschungsgruppe unter Leitung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und sehen dies als wichtigen Baustein zur Mitgliedschaft in der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Die Zusammenarbeit mit den weiteren beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Verbundprojektes ist darüber hinaus ein wertvoller Beitrag zur weiteren Vernetzung der KU", sagt KU-Präsidentin Gabriele Gien.