Eichstätt
Großer Moment für kleinen Ort

Neue Alf-Lechner-Skulptur in Obereichstätt aufgestellt

19.12.2019 | Stand 23.09.2023, 9:55 Uhr
Nach dem Aufstellen würdigten Bürgermeister Wolfgang Roßkopf, Daniel McLaughlin, Camilla Lechner und Landrat Anton Knapp die neue Lechner-Skulptur am Ortseingang von Obereichstätt. −Foto: Mayer

Obereichstätt - Der Dollnsteiner Ortsteil Obereichstätt und das gesamte Altmühltal sind um eine große Attraktion reicher: Eine Skulptur von Alf Lechner ziert nun den Eingangsbereich des Ortes. Damit darf sich Obereichstätt einreihen in eine Vielzahl deutscher Großstädte und bedeutender Plätze, die ebenfalls ein Kunstwerk des international renommierten Künstlers im öffentlichen Raum ziert.

Obereichstätt war für Alf Lechner (1925 bis 2017) zu Lebzeiten eine Herzensangelegenheit, als er mit seiner Frau Camilla die 23000 Quadratmeter große, aufgelassene Anlage des ehemals Königlich Bayerischen Eisenhüttenwerks mit angeschlossenem Steinbruch aus Jura-Kalkstein Ende der 1990-Jahre erworben und den gesamten Komplex mit seinen diversen stillgelegten Hallen und Gebäuden restauriert hat.

Bei einer kleinen Feier im Beisein von Camilla Lechner und Daniel McLaughlin, Sohn Lechners und zugleich Kurator der Alf-Lechner Stiftung, wurde die 22 Tonnen schwere Würfel-Skulptur von Alf Lechner als ein neues kulturelles Wahrzeichen an der Zufahrt und am Ortseingang von Obereichstätt nach der Installierung durch die Baufirma Stößl nun zum ersten Mal öffentlich präsentiert.

Es handelt sich bei dieser Skulptur um eine unbegrenzte Leihgabe der Alf-Lechner-Stiftung an die Gemeinde Dollnstein, wie Daniel Mc Laughlin betonte. Die Kosten der Planung, Genehmigung und Erstellung des Beton-Sockels, sowie der Installation der Skulptur trägt vollumfänglich die Alf- Lechner-Stiftung. Es war ein ausdrücklicher Wunsch von Alf Lechner, diese Skulptur am Ortseingang Obereichstätt zu präsentieren. Daher handelt es sich um ein Geschenk von Alf Lechner an seine Wahlheimat Obereichstätt, welches die Stiftung jetzt realisieren konnte. Kenner der Lechner'schen Werke werden in dieser Skulptur eine Duplizität mit der Würfel-Skulptur in Ingolstadt vor dem Alf-Lechner-Museum erkennen. Tatsächlich hatte Lechner dieses Kunstwerk zweimal kreiert, was bei Künstlern äußerst selten vorkommt. "Trotzdem", so Daniel Mc Laughlin, "spricht man immer noch von einem Original".

2003 hat Alf Lechner die Würfel-Skulptur aus Einzelteilen in Obereichstätt selbst zusammengeschweißt, immer mit dem Gedanken der "Wiedererkennung und der Parallelität." Camilla Lechner erinnerte daran, dass es ein großer Wunsch des Künstlers gewesen sei, dass dieses Kunstwerk in Obereichstätt am Ortseingang aufgestellt wird. Dass dieser Wunsch nun Wirklichkeit geworden, freue sie und Alf Lechner posthum sicher ungemein. "Ich werde ihn nachher besuchen und es ihm sagen", fügte sie schmunzelnd an.
Daniel McLaughlin bedankte sich sehr herzlich bei allen Beteiligten, die das Projekt tatkräftig unterstützt haben: Den Vertretern des Landratsamts, allen voran Landrat Anton Knapp, den Entscheidungsträgern von Wasserwirtschaftsamt, Straßenbauamt, Tiefbauamt, Hochbauamt, der Polizei, dem Gemeinderat Dollnstein, der der Aufstellung einstimmig zugestimmt hatte, und ganz besonders bei Bürgermeister Wolfgang Roßkopf , der das Vorhaben federführend vorangebracht hat.

Roßkopf sprach von einem "großen" Moment, denn "dieses beeindruckende Skulptur bringt die Wertschätzung der Marktgemeinde und der beteiligten Behörden für das Wirken von Alf Lechner hier in Obereichstätt, in unserer Marktgemeinde Dollnstein, ja im Landkreis Eichstätt zum Ausdruck", so Roßkopf. Landrat Anton Knapp bedankte sich von Seiten des Landkreises für ein "bedeutendes Kunstwerk eines bedeutendes Mannes". Es ist dem Landkreis wie auch dem Naturpark Altmühltal "etwas Wertvolles geschenkt worden, das uns in besonderer Erinnerung bleiben wird." Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass solch ein Kunstwerk als Leihgabe im öffentlichen Raum platziert wird. Er ist davon überzeugt, dass vielen Menschen, die sich auf dieser Verkehrsachse im Altmühltal bewegen, sei es zu Fuß, per Rad, mit dem Auto, dem Bus oder auch der Bahn, dieser Ort auffalle, sie neugierig mache und die Aufmerksamkeit auf das Kunstwerk lenke. Dadurch werde automatisch eine Auseinandersetzung mit der mächtigen Form und gewaltigen Masse des Stahls, aber auch dem Künstler Alf Künstler provoziert. Parallel zum Kunstwerk hat die Gemeinde nun im Ort jetzt auch auch Hinweisschilder zum Skulpturenpark installiert, um Besucher zukünftig besser in Richtung des Lechner'schen Skulpturenparks in Obereichstätt zu lenken, der in enger Verbindung mit dem Alf-Lechner-Museum in Ingolstadt steht.

EK



 

Edgar Mayer